Von Onkel, Oma und Opa gesponsert

LAUFELD. Rund 400 Wanderer waren in Laufeld bei herrlichem Winterwetter auf tollen Strecken beim "Hungermarsch" unterwegs. Rund 10 000 Euro kamen für Projekte in Bolivien zusammen.

"Wir gehen schon immer mit, seitdem es den Hungermarsch in Gillenfeld und schon davor in Daun gibt. Es macht immer wieder Spaß, unsere gut gelaunte Gruppe, der gute Zweck und dann noch heute das tolle Winterwetter." So wie die Schäfers und die Neuerburgs ihre "Hungertour" begründeten, taten es viele. Allein auf weiter Flur - sie hatten die mittlere Tour von zehn Kilometern gewählt - machten die zwei Schalkenmehrener Familien Heike und Lothar, Anja und Michael mit ihrem achtköpfigen Nachwuchs eine kleine Teepause. Die einen waren zum ersten Mal dabei, auch weil sich die Tochter auf die Erstkommunion vorbereitet, die anderen waren "alte Hasen". Mit 255 Euro hat man sich bei Onkel, Opa und Oma die Wanderstrecke sponsern lassen. "Uns ist wichtig, dass wir wissen, wo das Geld hingeht", ihr Kommentar. Und da laufen auch noch Matthias und Daniel mit. "Wir sind Firmlinge und müssen mitgehn", kommt ihre Begründung nocht ganz so begeistert. Alle bescheinigen dem "Wegewart" und passionierten Mountainbiker Helmut Hartmann für seine Streckenführung ein "glückliches Händchen". Die hatte mit den Oberöfflinger und Laufelder Hügelgräbern, dem Naturlehrpfad und dem Puppenmuseum einige Höhepunkte zu bieten. Seit 1990 ist der "Hungermarsch" im ehemaligen Dekanat Manderscheid zum Auftakt der Fastenzeit eine feste Institution. Nach der Neuorganisation der Dekanate fand er jetzt zum zweiten Mal in und um Laufeld statt. Im Vorfeld versuchen die Hungermarschierer, sich ihre Wegstecken mit Spendengeldern sponsern zu lassen. Der Erlös kommt in jedem Jahr Bolivien, dem Partnerland des Bistums Trier, zugute. Ein Landschulinternat, eine Trinkwasseraufbereitung, ein Gewächshaus und der Aufbau einer Schweine- und Rinderzucht wurden diesmal gezielt unterstützt. Im Anschluss an die Wanderung gab es neben den vielen Gesprächen der "Hungermarschgemeinde" viele Infos über den Einsatz des Geldes in der Partnerregion. Wie in jedem Jahr organisierte die Familie Stolz aus Pantenburg den "Eine-Welt-Verkauf". Für die Unterhaltung sorgten Carlos und Rolando, das bolivianische Trio "Chuquisago". Die Aktion fand mit einem Gottesdienst in der Pfarrkirche "Sankt Willibrord" ihren Abschluss. Zufrieden äußerte sich der Organisator, Pastoralreferent Gregor Lauterbach: "Zwar waren mit etwas über 400 Wanderern ein paar weniger als im Vorjahr unterwegs, doch wird der Spendenbetrag trotzdem knapp an die 10 000 Euro herankommen."

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