Von Römern und Rummelwäschern

Hetzerath · Auf 400 Seiten sind in der neuen Chronik die Geschichte und Geschichten über Hetzerath zu lesen. Zehn Jahre sind von der Idee, eine Chronik zu schreiben, bis zum fertigen Werk vergangen.

Hetzerath. Volles Haus in Hetzerath. Großes Interesse haben die Hetzerather Bürger an ihrer neuen Ortschronik gezeigt: 180 Gäste waren gekommen, um sich über das Buch und seinen Inhalt bei Kaffee und Kuchen zu informieren. 14 Autoren haben Beiträge für das Buch geschrieben, viele Hetzerather haben Geschichten, Bilder und Wissen über ihr Dorf beigetragen. Erich Gerten, Hauptautor des Buches: "Die Ortschronik möchte ein lebendiges Bild der Ortsgeschichte zeichnen, deshalb stehen im Buch sowohl wissenschaftlich fundierte Artikel als auch Aufsätze mit Anekdoten aus dem Ortsgeschehen." Die geschichtlichen Darstellungen sind mit Alltagsgeschehen, vertiefenden grafisch abgesetzten Erläuterungen und Bildern versehen. Auch der Ortsteil Erlenbach ist im Buch mit einem eigenen Kapitel vertreten. Das Besondere an der Geschichte Hetzeraths ist die durchgängige Besiedlung von der Römerzeit bis heute. 20 römische Siedlungen lassen sich nachweisen. Auch für das Mittelalter gibt es viele Nachweise, denn die Quellenlage in den verschiedenen Archiven wie beispielsweise im Landeshauptarchiv in Koblenz oder im Bistumsarchiv Trier ist sehr gut.
Hubertus als Patron


Initiiert wurde die Chronik vor zehn Jahren vom verstorbenen Ortsbürgermeister Ottmar Mischo, dem es wichtig war, dass das Buch neben historischen Fakten viele erzählende Beiträge enthält. Bei der Präsentation des Buches, las Christel Mischo über die verschiedenen Kirchen, die es im Ort gegeben hat, und über die verschiedenen Patrone, die das Dorf verehrte. Dabei berichtete sie unter anderem davon, dass man den Kirchenpatron Quirinius zwischen 1854 und 1857 durch Hubertus ersetzt hat, weil man die Kirmes lieber im Herbst statt im Frühling feiern wollte. Begründet hatte der damalige Pfarrer das Anliegen bei der zuständigen Stelle in Trier damit, dass die Bauern im April, nach dem Winter, so gut wie keine Vorräte mehr hätten, um Kirmes zu feiern, man aber im November die Ernte des Herbstes habe und damit angemessen das Patrozinium begehen könne.
Das leuchtete ein, und seitdem ist Hubertus Kirchenpatron. Im Buch ist selbstverständlich auch begründet, warum die Hetze rather in der Umgebung häufig scherzhaft "Rummelwäscher" genannt werden. Der Name kommt daher, dass die Hetzerather früher die Rüben (Rummeln) im Bach, der bei Föhren entspringt und durch Hetzerath fließt, gewaschen haben. chb

Die Gemeinde hat das Buch herausgegeben. 1000 Stück wurden gedruckt. Es kostet 15 Euro und kann im Gemeindebüro und in der Eifeltorapotheke gekauft werden.

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