Von Thalfang nach Delaware

THALFANG. (urs) Seit sieben Monaten geht die 17-Jährige Sarah Staudt weit weg vom heimatlichen Thalfang zur Schule. Im amerikanischen Bundesstaat Delaware hat sie nicht nur ihr Englisch perfektioniert, sondern auch sonst viel dazu gelernt.

Ein ganzes Jahr in den Vereinigten Staaten - davon träumen nicht wenige Jugendliche. Für Sarah Staudt, eine 17-jährige Gymnasiastin aus Thalfang, hat sich dieser Traum erfüllt. Dank eines Austauschprogramms lebt sie seit sieben Monaten in Amerika. "Als ich zum ersten Mal hörte, dass ich ein ganzes Jahr in den Staaten verbringen werde, war ich aufgeregt wie noch nie", erinnert sich Sarah. "Ich konnte es einfach nicht fassen: Ich - Sarah Staudt, aus Thalfang - nach Amerika!" Inzwischen hat sie sich gut eingelebt in ihrer "jetzigen Heimat" Dover, der Hauptstadt von Delaware, dem zweitkleinsten Bundesstaat. In der Obhut einer großen Gastfamilie - "die mich sofort in ihre Gemeinschaft aufgenommen hat" - hat sie dort schon viel dazu gelernt. So ist sie zum Beispiel beeindruckt von der Freundlichkeit der Menschen, die aber "ziemlich konservativ" seien. Überrascht habe sie, dass der Unterricht schon bei wenig Schnee oder gar bei Nebel ausfalle. Eine sehr große Rolle spielten Autos, Fernsehen und Football schauen. "An Thanksgiving im November hat sich die ganze Familie vor dem Fernseher versammelt und Football geschaut - natürlich nicht zu vergessen das riesige Truthahnessen." Auch der Schulalltag an der "Caesar Rodney High School" barg Überraschungen. Eine etwas unangenehme war, dass Sarah sich am ersten Tag in dem Gebäude für 2000 Schüler verirrte. Doch dafür entschädigt sie die freudige Erkenntnis: "Ich bin ein Senior!" Das bedeute, dass sie ein Abgänger sei und wahrscheinlich ein Diplom bekomme. Neu für sie war auch der schulische Schwerpunkt Sport. "Sport wird hier sehr groß geschrieben und sehr ernst genommen." Überhaupt nehme Schule und Sport den größten Teil des Tagesablaufes in Anspruch. "Wenn ich abends um sechs Uhr nach Hause komme, bleibt neben Essen und Hausaufgaben nicht mehr viel Freizeit." Doch dafür kann sie bereits die ersten Erfolge verzeichnen. Und das nicht nur als Mitglied des Volleyball-Teams - sie spricht mittlerweile fließend Englisch. Die Zwischenbilanz nach sieben Monaten fällt daher positiv aus. "Ich bin sehr froh, diese Entscheidung getroffen zu haben", sagt Sarah. "Ich lerne sehr viel über mich selbst, über andere Kulturen, und meine Heimat." Allerdings vermisse sie Familie und Freunde. Doch der Sommer naht mit großen Schritten und mit diesem die Rückkehr nach Deutschland, wo sie ab August die zwölfte Klasse des Gymnasiums Hermeskeil besucht, um 2007 ihr Abitur zu machen. Infos über das Austauschprogramm American Field Service (afs) gibt's im Internet unter www.afs.de.

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