Vor 350 Jahren starb Caspar Streccius

TRABEN-TRARBACH. (red) Am 8. Dezember jährt sich zum 350. Mal der Todestag des lutherischen Pfarrers Caspar Streccius.

Caspar Streccius wurde am 19. November 1590 geboren, und er studierte nach Abschluss der Lateinschule von 1610 bis 1614 an der Universität Straßburg. Von 1614 bis 1618 war er Lehrer in Traben an der Mosel, 1617 wurde er in Birkenfeld zum Pfarrer ordiniert, und 1619 trat er seine erste Pfarrstelle in Lötzbeuren auf dem Hunsrück an. Dort wirkte er bis 1632. In der evangelischen Kirche von Lötzbeuren erinnern eine von Streccius für fünf seiner Kinder selbst beschriftete Grabtafel aus Schiefer und drei freigelegte, von Streccius gemalte Kanzelbilder (neben jenen des Kirchenmalers Englisch aus dem 18. Jahrhundert) noch heute an diesen Seelsorger. Streccius stand von 1633 bis 1640 in Irmenach und von 1640 bis 1654 in Enkirch auf der Kanzel. Caspar Streccius hat während seiner Lehrer- und Pfarrertätigkeit auf dem Hunsrück und an der Mosel die Drangsale und Nöte des Dreißigjährigen Krieges persönlich erlebt und diese in seiner "Rheimchronik", einem bedeutenden Kulturdokument, niedergeschrieben. Diese "Rheimchronik" ist zum Teil erhalten und veröffentlicht. In seinem Buch "Traben-Trarbach und seine alten Kirchen" (1952) bezeichnet der Historiker Otto Th. Müller Streccius neben dem Pfalzgrafen Georg Wilhelm von Birkenfeld (dem damaligen Gemeinsherrn) und Inspektor Artopoes aus Traben-Trarbach als eine der drei bedeutendsten Persönlichkeiten, die die Grafschaft Sponheim in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges vor noch Schlimmerem bewahrt haben. Caspar Streccius starb am 8. Dezember 1656 in seinem Haus in Trarbach, und er wurde am 10. Dezember 1656 neben der Kirche in Enkirch beerdigt. Sein aus rotem Sandstein gearbeitetes Epitaph befindet sich - in die Außenwand eingelassen - neben dem Eingang zur Evangelischen Kirche in Enkirch. Caspar Streccius, dessen Vorfahren seit 1530 nachweisbar sind, ist der Begründer des sponheimischen Familienstammes, der bis heute fortlebt. Wenn auch Sie eine historische Anekdote kennen, den Namen eines Hauses oder einer Straße erklären können oder zu einem historischen Ereignis eine persönliche Geschichte zu erzählen haben, schreiben Sie unter dem Stichwort "Dorfgeschichten" mit Namen, Adresse und Telefonnummer an die E-Mail-Adresse hunsrueck@volksfreund.de. Wichtig ist, dass Ihre Geschichte höchstens 60 Druckzeilen (à 30 Anschlägen) umfasst.

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