Vorbereitungen für Kirmes und Demo laufen
Während sich die Stadt Wittlich für das größte Volksfest in der Region rüstet, haben sich über 100 Tierrechtler für eine Protestaktion angekündigt. Am Kirmessamstag, 21. August, wollen sie gegen den Schlachthof Simon und den Säubrennerbrauch protestieren.
Wittlich. Fast ganz Wittlich fiebert der Säubrennerkirmes entgegen. Rund 100 000 Besucher werden am Wochenende in der Stadt erwartet. Zurzeit werden überall in der Stadt die Stände und Buden aufgebaut. Einige Straßen und Parkplätze sind schon für den Verkehr gesperrt. Die ganze Stadt scheint in Feierlaune zu sein.
Doch, wenn am Kirmessamstag auf dem Marktplatz die ersten Portionen Saubraten verteilt werden, treffen sich vor dem Stadthaus die Gegner des Kirmesbrauchs. Wie im vergangenen Jahr nutzt das "Bündnis für die Schließung des Schlachthofs Wittlich" die Kirmes als öffentlichkeitswirksame Bühne, um gegen die Fleischindustrie zu protestieren. Insgesamt ruft das Bündnis bestehend aus 14 Tierrechtsorganisationen (siehe Extra) aus ganz Deutschland und Luxemburg damit zum dritten Mal zum Protest in Wittlich auf. Neben der Kirmesdemo 2009, an der rund 90 Tierrechtler teilgenommen haben, gab es am 12. Dezember 2009 eine Protestaktion während des Wittlicher Weihnachtsmarkts.
"Wir demonstrieren nicht gegen die Kirmes, sondern gegen den Säubrennerbrauch und dagegen, wie die Schweine geschlachtet werden", sagt Fabienne Origer, eine Sprecherin des Bündnisses von der luxemburgischen Tierrechtsorganisation "Save Animals". Die Schließung des Schlachthofs in Wittlich ist dabei laut einer Mitteilung auf der Homepage des Bündnisses nur ein Zwischenziel auf dem Weg zur kompletten Abschaffung der Fleischindustrie. Die Demonstration beginnt um 14.30 Uhr am Stadthaus. Weitere Stationen sind die Gerberstraße und die Firma Simon Fleisch GmbH. Dort ist eine einstündige Kundgebung geplant. Zum Abschluss findet um 18.30 Uhr eine Mahnwache an der Ecke Hahnerweg/Kalkturmstraße statt.
Die Stadt trifft Sicherheitsvorkehrungen in Abstimmung mit der Polizei. "Aufgrund der Erfahrungen mit der Demonstration im vergangenen Jahr rechnen wir mit keinen Problemen", sagt Simone Röhr, Sprecherin der Stadtverwaltung Wittlich. Extra Das Bündnis für die Schließung des Schlachthofs Wittlich besteht aus 14 Tierrechtsorganisationen, die sich für eine vegane Lebensweise ohne Tierprodukte einsetzen. Die luxemburgische Gruppe Save Animals ist Hauptorganisator. Weitere Gruppen kommen aus Koblenz, Köln, Aachen, Göttingen, Kiel, Ulm, Flensburg, Kleve, Stuttgart, Bayern, dem Rhein-Main-Gebiet und dem Saarland. (cmk)
