Vorerst kein Klettersteig an den Burgen

Manderscheid · Kommando zurück: Das Vorhaben, einen Klettersteig rund um die Manderscheider Burgen zu errichten, würde der Stadt schon im Vorfeld zu hohe Kosten aufbürden. Zunächst lässt sie daher prüfen, ob Zuschüsse fließen würden.

 Idyllisch liegt die Niederburg bei Manderscheid im Grünen. Einen Klettersteig wird es hier allerdings vorerst nicht geben. Die Stadtverwaltung hofft auf Zuschüsse vom Land.TV-Foto: Archiv/Erich Gerten

Idyllisch liegt die Niederburg bei Manderscheid im Grünen. Einen Klettersteig wird es hier allerdings vorerst nicht geben. Die Stadtverwaltung hofft auf Zuschüsse vom Land.TV-Foto: Archiv/Erich Gerten

Manderscheid. "Ein Klettersteig wäre für uns wirklich eine tolle Sache": Der Manderscheider Stadtbürgermeister Günter Krämer ist weiterhin von der Idee überzeugt, mit einem vier Kilometer langen Klettersteig unterhalb der Burgen weitere sportbegeisterte Touristen anzulocken. Doch die Kosten könnten ihm schon jetzt einen Strich durch die Rechnung machen. 15 000 Euro würde allein das Naturschutzgutachten kosten. Kernzone des Naturparks

Denn das Gelände gehört zur Kernzone des Naturparks Vulkaneifel und ist ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet - will heißen: Die dortigen Pflanzen und Tiere sowie deren Lebensraum sind zu schützen. Nach einer Begehung mit der Naturschutzbehörde sei der Fokus vor allem auf Brutvögel und Fledermäuse sowie Moose, Farne und Flechten gelegt worden."Wir müssten also schon viel Geld in die Hand nehmen, um zu klären, ob das Vorhaben überhaupt machbar ist. Das übersteigt im Moment einfach unseren Kostenrahmen", erklärte Krämer daher in der jüngsten Stadtratssitzung. "Wir müssen es zurückstellen, lehnen es aber nicht ab", betonte er. Die Stadt will nun zunächst klären, ob das Land nicht nur das Projekt selbst, sondern auch die Voruntersuchung bezuschussen würde. Sollte dies bejaht werden, verfolgt Manderscheid die Planungen weiter. Wenn nicht, liegt der Klettersteig weiter auf Eis. CDU-Ratsmitglied Matthias Schwefer rief dazu auf, zu klären, inwiefern sich Manderscheider Betriebe finanziell beteiligen würden, die von dem Projekt profitieren. Dies soll in der nächsten Sitzung des Gewerbevereins geschehen. Revierförster Georg Fox hatte die Idee zum Klettersteig im vorigen Jahr ins Spiel gebracht. Es soll ein Steig werden, wie er häufig in den Alpen zu finden ist - mit Sicherungen und Drahtseilen versehen. Die Route soll um die Burgen führen. Im Schwierigkeitsgrad soll er dem Mittelrheinsteig bei Boppard ähneln, dessen Erstellung 100 000 Euro gekostet hat. Fördermöglichkeiten in Höhe von etwa 50 Prozent könnte das europäische Leaderprogramm bieten, mit dem innovative Aktionen im ländlichen Raum unterstützt werden.Weiterer Bericht zum Stadtrat folgt.Meinung

Sparen tut NotEs scheint, als sei die Idee zum Klettersteig in Manderscheid schon gestorben, bevor sie überhaupt ausgereift ist. Doch die Entscheidung des Stadtrats ist vernünftig. Schließlich hat die Stadt mehr als vier Millionen Euro Schulden. Wenn schon die Kosten im Anfangsstadium nicht zu zahlen sind, wie will sie dann das Projekt selbst schultern - Zuschüsse hin oder her? Wie viele Touristen und damit Einnahmen der Klettersteig Manderscheid bringen würde, steht in den Sternen. Den Schuldenberg im Auge zu haben anstatt Träume realisieren zu wollen, ist daher nicht als feiger Rückzug, sondern als verantwortungsvolles Handeln zu sehen. u.quickert@volksfreund.deDer Kurparkweiher, der kurz davor war, umzukippen, ist mittlerweile mit neuem Wasser gefüllt. Er wurde komplett geleert und zum Teil ausgebaggert. "Es sieht so aus, dass er das Wasser hält", informierte Bürgermeister Günter Krämer den Stadtrat. Da die Pumpe mehr als 20 Jahre alt und nicht zu reparieren sei, soll ein Angebot für eine neue Pumpe eingeholt werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 2200 Euro. Noch unklar ist, ob eine Sicherung am Teich angebracht werden muss, damit Kinder nicht hineinfallen. uqEine neue Pumpe wird am Tretbecken an der Heidsmühle/Eifelklinik benötigt. Kosten über 13 000 Euro würde allein die Bereitstellung der Stromversorgung an dieser Stelle verursachen. Alternativen werden geprüft. Der Auftrag für eine Pelletsheizung im Heimatmuseum ist vergeben. Kosten: knapp 30 000 Euro. Die Arbeiten am Spielplatz Abenteuer auf dem Vulkan haben gestern begonnen: Die Bodenplatte wurde gegossen. uq

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