Vorfahrt vom Sporgraben

WITTLICH. Ein schwieriges Pflaster sind Wittlichs Straßen. Das Verkehrsnetz der Stadt transparent machen, will die Verkehrsentwicklungsplanung (VEP). – Und für bereits aktuelle Probleme und zukünftige Entwicklungen tragfähige Lösungen bieten. Eins der vielen VEP-Projekte wird jetzt in der Himmeroder Straße angepackt.

Zwischen Sporgraben-Einmündung und Ecke Pleiner Weg ist die Himmeroder Straße derzeit Einbahnstraße, denn es wird fleißig gebaggert. Die Firma Gotthard Lehnen schafft Fakten nicht nur für eine neue Vorfahrtsregelung: Wer zukünftig vom Sporgraben nach links stadteinwärts will, hat Vorfahrt. Wer aus Richtung Sportzentrum gen Wittlich fährt, muss warten. Außerdem gibt es künftig zwölf kostenlose Parkplätze zur Lieserseite hin. Als der Stadtrat im Juli 2005 grundsätzlich "Ja" zu diesem Baustein der Prioritätenliste des VEP sagte, gehörte die jetzige Baustelle zum "Maßnahmenbereich B - Innenstadtring". Innenstadtring? Damit wollte man Verkehrsfluss und Erreichbarkeit der Stadt verbessern. Drei Knotenpunkte wollte man entwirren: Neben der Umgestaltung Himmeroder Straße sollten ein Kreisel an der Kreuzung Gerberstraße/Kurfürstenstraße/Talweg plus der so genannte "Schneck-Kreisel" es im so getauften "Innenstadtring" rund gehen lassen. Doch die Verbesserung der Strecke steht bis auf die jetzige Baumaßnahme noch in den Sternen. Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadt, sagt auf TV-Nachfrage: "Mit dem Bau der beiden Verkehrskreisel ist auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. Der Landesbetrieb Straßen und Verkehr prüft zurzeit noch mal, ob der Kreisel Schneck möglich ist. Bei dem anderen Kreisel sind das Land und der Kreis Baulastträger, hier wird der Bau wohl an den Finanzen scheitern." Und wie schlagen die Arbeiten an der Himmeroder Straße zu Buche? Ulrich Jacoby informiert: "Die Auftragssumme beläuft sich auf 63 000 Euro, erst nach der Schlussrechnung können wir sagen, ob das auch der Endbetrag ist." Es gebe keinen direkten Zuschüsse, aber weil auch die Straßenoberfläche erneuert werde, erwarte man 40 000 Euro vom Land. Das Geld stehe noch aus, wegen der Übernahme der ehemaligen B 50 (Himmeroder Straße) in die Trägerschaft der Stadt. Lange Staus mit Belästigung der Anwohner

Dass auch ohne Wunsch-Kreisel-Paar für den "Innenstadtring" eine Umgestaltung in der Himmeroder Straße Sinn sinnvoll ist, ist im VEP dokumentiert. 4700 Fahrzeuge wurden im Sporgraben täglich gezählt, 3600 in der Himmeroder Straße (jeweils in beide Richtungen). Wegen der früheren Wartepflicht im Sporgraben hätten sich lange Staus mit Belästigung der Anwohner gebildet. Mit der abknickenden Vorfahrt wolle man diese Staus vermeiden. Und welche Zahlen belegt der VEP für den Verkehr stadteinwärts? Ulrich Jacoby informiert: Man gehe von 1900 Fahrzeugen vom Sporgraben in die Innenstadt aus. Bis 2010 erwarte man an dieser Stelle 2100. Jacoby weiter: "Über die Himmeroder Straße fahren zurzeit 1100 Fahrzeuge in die Stadt, bis 2010 rechnet man mit 1300." Derzeit rollen weniger Fahrzeuge stadtwärts, denn man kommt ja nur über den Sporgraben nach links in dieser Richtung weiter - auch wenn sich mancher durch das "Einbahnstraße-Schild" nach rechts irritiert zeigt und eine "Ehrenrunde" dreht. Und Richtung Innenstadt hat sich in den vergangenen Tagen ebenfalls was getan. Dort schon länger abgebaute Halteverbotsschilder hatten zur Folge - immerhin 3000 Fahrzeuge passieren täglich -, dass es im Begegnungsverkehr eng wurde und mach ein Fußgänger auf dem Gehweg nicht mehr vor Autos sicher war. Das passt nicht zu einem "Innenstadtring". Derzeit ist dort wieder ein provisorisches Halteverbot. Laut Ulrich Jacoby, hat es die Stadt auf eigene Kosten installiert und will es auch für die Zukunft so regeln: "Für die Strecke wird entlang der Bebauung wieder ein eingeschränktes Haltverbot aufgestellt. Die Einschränkung soll aber nur während der Hauptverkehrszeiten gelten. Von 18 bis 7 Uhr kann dort geparkt werden."

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