Vorstände planen Bankenfusion

Bei der Suche nach einem neuen Partner ist der Vorstand der Volksbank-Raiffeisenbank Naheland jetzt fündig geworden.

Idar-Oberstein/Simmern. (kuk) Die Volksbank-Raiffeisenbank Naheland in Idar-Oberstein und die Volksbank Hunsrück in Simmern wollen fusionieren. Vorstände und Aufsichtsräte haben den für 2009 geplanten Zusammenschluss bereits einstimmig abgesegnet. Entscheidend ist aber das Votum der Vertreterversammlungen, die im kommenden Jahr das letzte Wort haben. Hauptsitz der neuen Volksbank Hunsrück-Nahe soll Simmern sein.Eine "vernünftige Betriebsgröße" mache es leichter, sich im zunehmend härter werdenden Konkurrenzkampf zu behaupten, begründeten die Vorstandsmitglieder Jürgen Schmidt und Frank Schäfer von der Volksbank-Raiffeisenbank Naheland sowie Otto Mayer und Erik Gregori von der Volksbank Hunsrück dieses Vorhaben. Der aggressive Preis- und Qualitätswettbewerb von Direkt- und Auslandsbanken führe zu sinkenden Erträgen und gefährde auch die Marktanteile.Mit vereinten Kräften will die Volksbank Hunsrück-Nahe als größere Einheit das bewährte Geschäftsmodell weiter verbessern: "Wir bleiben in der Region verwurzelt und in der Fläche präsent", betont das Führungsquartett. "Das unterscheidet uns von vielen Mitbewerbern." Dazu gehöre, dass die Mitarbeiter aus der Region kommen und auch die Steuern vor Ort gezahlt werden. Die Geschäftspolitik ziele zudem nicht darauf, möglichst hohe Gewinne einzufahren. Stattdessen setze man weiter auf qualifizierte und individuelle Beratung.Nach sechs vollzogenen Fusionen, die letzte davon im vorigen Jahr mit der Raiffeisenbank Idarwald in Rhaunen, hatte Otto Mayer, der Vorstandssprecher der Volksbank Hunsrück, mit diesem Thema eigentlich schon abgeschlossen. Jetzt ist es aus innerer Überzeugung doch anders gekommen: "Das ist ein Schritt in die Zukunft, der wichtig für die gesamte Region, die Kunden und die Mitarbeiter ist", macht der 58-Jährige deutlich. Die ersten Kontakte wurden durch ein gemeinsames Projekt geknüpft: die mehrbändige Chronik über die Auswanderer aus dem Hunsrück. Danach habe man sich immer mehr angenähert und sei sich schließlich auf halbem Weg entgegengekommen, lautet die salomonische Antwort auf die Frage, wer denn die Initiative zur Fusion ergriffen hat."Wir haben als gleichberechtigte Partner verhandelt", unterstreichen Schmidt und Schäfer, die darauf verweisen, "dass beide Häuser kerngesund sind". Unumstritten sei die Frage nach dem Hauptsitz gewesen. Entscheidender als die Größe war dabei nach ihren Worten die Nähe zum Flughafen Hahn als sich dynamisch entwickelndem Wirtschaftsmotor."Es geht nicht darum, jetzt alles in Simmern zu konzentrieren", versichert Otto Mayer. Es handele sich um zwei kompakte Marktgebiete, die nicht von einem Standort aus zu managen sind. So sollen bestimmte Aufgaben in Idar-Oberstein zentralisiert werden, wo der bisherige Vorstand auch weiter präsent bleiben will. "Wir würden uns ja selbst schaden, wenn wir einen Bereich vernachlässigen würden", bestätigt auch Erik Gregori, der die Befindlichkeiten im Kreis Birkenfeld aus seiner Zeit bei der Kreissparkasse Birkenfeld kennt.Die Idar-Obersteiner Vorstände hatten ihre Fühler in mehrere Richtungen ausgestreckt. Nachdem die Raiffeisenbank Nahe in Fischbach ablehnend reagierte, blieb nur noch der Blick über die Kreisgrenze, wo Gespräche mit mehreren Kandidaten geführt wurden. "Aber dieser Partner passt am besten zu uns", sind Jürgen Schmidt und Frank Schäfer überzeugt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort