Vorstand dezimiert, Wahlziel formuliert

Nach nur wenigen Monaten steht der Kreisverband der Linken ohne zweiten Vorsitzenden da. Auch mit der Gründung von Ortsverbänden geht es bislang nicht recht voran. Bei den Kommunalwahlen will die Partei trotzdem mit Listen auf Kreis- und Verbandsebene sowie in der Stadt Wittlich präsent sein.

 Zäh wie Kaugummi geht es bei der Linken im Kreis mit der Gründung der Ortsverbände voran. Foto: dpa

Zäh wie Kaugummi geht es bei der Linken im Kreis mit der Gründung der Ortsverbände voran. Foto: dpa

Wittlich/Malborn. Das Internet gilt als Medium, das aktuelle Informationen liefert. Im Fall des Kreisverbands der Partei "Die Linke" ist dem nicht so. Auf der Homepage des Landesverbands werden Klaus Münch und Dieter Wermes als Ansprechpartner für den Landkreis-Bernkastel-Wittlich genannt. Das ist jedoch Schnee von gestern. "Dieter Wermes ist als zweiter gleichberechtigter Vorsitzender des Kreisverbands der Linken zurückgetreten", sagt der Malborner Klaus Münch, Vorsitzender des Kreisverbands. Innerparteiliche Unstimmigkeiten seien der Grund für diesen Schritt gewesen.

Ebenfalls nicht mehr dem Vorstand gehört Manfred Baltes an. Er war bei den Vorstandwahlen Ende Juni 2008 zum Schatzmeister des Kreisverbands gewählt worden (der TV berichtete). Baltes sei zurückgetreten, um sich in der Organisation "Attac" zu engagieren, teilt Münch auf TV-Anfrage mit. Der Kreisvorstand sei jedoch weiter handlungsfähig. Ansgar Brück sei als Schatzmeister nachgerückt, weitere Nachwahlen seien nicht notwendig.

Nicht mehr Mitglied des Kreisverbands und der Partei ist nach Auskunft Münchs unterdessen Albert Schtschepik. Die Landesschiedskommission gab damit einem Antrag des Landesvorstands statt. Der Trierer Schtschepik war von 2003 bis 2005 Landesvorsitzender der PDS Rheinland-Pfalz. Auch Bernhard Hilgers, früherer Vorsitzender des Kreisverbands, ist laut Münch nach einer Verhandlung vor der Landesschiedskommission nicht mehr Mitglied der Partei.

Nach dem Rauswurf von Hilgers dürfte die Gründung eines Ortsverbands der Linken in Wittlich gescheitert sein. Zu einer entsprechenden vorbereitenden Versammlung war vor einigen Wochen eingeladen worden. Auch einen Ortsverband Morbach gibt es derzeit nicht. Der sei, teilt Münch mit, zwar in Planung. Dem Kreisvorstand liege in beiden Fällen jedoch derzeit nichts vor. "Und wir entscheiden darüber", sagt Münch.

Ungeachtet dieser Ausgangslage möchte die Linke mit derzeit rund 45 Mitgliedern im Landkreis Bernkastel-Wittlich bei den Kommunalwahlen antreten. Ziel sei, auf Kreisebene sowie in den Verbandsgemeinden und der Stadt Wittlich präsent zu sein. Laut Kreisvorsitzendem soll dazu auch die Zusammenarbeit mit Freien Wählergruppen gesucht werden.

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