Vortrag über die Türkei: Ein Land mit vielen Kulturen und Religionen

Wittlich · Der Südosten der Türkei ist ein Kulturland, in dem sich Religionen und Kulturen im Laufe der Geschichte immer wieder abgewechselt haben. Dies war das Thema eines Vortragsabends der Wittlicher Pax-Christi-Gruppe und der Katholischen Erwachsenenbildung.

Wittlich. Dr. Marianne Bühler zeichnete bei ihrem Vortrag über den Südosten der Türkei ein beeindruckendes Bild von einem uralten Kulturland, in dem sich Religionen und Kulturen in der Geschichte immer wieder abgelöst und vermischt haben. Die Referetnin berichtete von jahrtausende alten Spuren menschlicher Besiedlung. Nach biblischen und muslimischen Zeugnissen sei dort die Heimat Abrahams gewesen, der im Judentum, Christentum und Islam eine große Rolle spielt. Auch griechisch-römische Einflüsse hätten das Land geprägt. Bühler führte weiter aus, dass Orte wie Tarsus, die Heimatstadt des Paulus, und vor allem auch Antakya (Antiochien), Anfänge des Christentums aufweisen. Heute sei Antakya ein lebendiges Beispiel für friedliches Zusammenleben und eine gute Nachbarschaft verschiedener Religionen. So gibt es dort etwa einen gemeinsamen Chor von Juden, Muslimen und Christen, wobei Juden und Christen nur eine kleine Minderheit darstellen. Allerdings haben in diesem Gebiet auch immer wieder Verfolgung, Vertreibung und blutige Kriege stattgefunden, teilt Bühler weiter mit. Und seit 2015 seien aufgrund der wieder aufgeflammten Kämpfe des türkischen Militärs und kurdischer Gruppen neues Leid und neue Zerstörungen, etwa in Diyarbakir, zu beklagen. red

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