Finanzen VR-Bank: „Gutes Ergebnis trotz hoher Belastungen“

Morbach · Die VR-Bank Hunsrück-Mosel weist trotz schwieriger Rahmenbedingungen einen Bilanzgewinn von fast 600 000 Euro aus. Aus dem Aufsichtsrat der Bank haben sich zwei Urgesteine verabschiedet.

 Die VR-Bank Hunsrück-Mosel baut an ihrem Hauptsitz in Morbach ein weiteres Gebäude mit zusätzlichen Büroräumen.

Die VR-Bank Hunsrück-Mosel baut an ihrem Hauptsitz in Morbach ein weiteres Gebäude mit zusätzlichen Büroräumen.

Foto: Christoph Strouvelle

Ein Partner des ländlichen Mittelstandes, das sind die Volks- und Raiffeisenbanken im Allgemeinen und auch die VR-Bank Hunsrück-Mosel, sagt Vorstandsmitglied Markus Bäumler bei der Mitgliederversammlung des Geldinstituts. „Regionalität ist Trend“, sagt er. Das gelte besonders für die Genossenschaftsbanken, obwohl sich globale Anbieter als weitere Säule im Bankengeschäft profiliert haben. Davon profitierten gerade der Mittelstand mit seinen spezialisierten Firmen, die oftmals als „Hidden Champions“ im ländlichen Raum tätig sind, aber auch die Landwirtschaft. Die persönliche Beratung in den Banken sei mehr als das bloße Austauschen von Zahlen. „Menschen wollen von Menschen beraten werden“, stellt Bäumler die Bedeutung der regionalen Kreditinstitute und damit auch der VR-Bank Hunsrück-Mosel heraus. Doch auch bei der persönlichen Beratung erhalte die Digitalität eine neue Bedeutung.

„Wir waren gut“, sagt sein Vorstandskollege Klaus Born, der den 220 anwesenden Mitgliedern im Festsaal der Baldenauhalle  die Zahlen der Bank vorstellt. „Wir haben trotz hoher Belastungen ein Ergebnis erzielt, das sich sehen lassen kann“, sagt er. Die Bilanzsumme der Bank ist um 6,1 Prozent auf 377,6 Millionen Euro gestiegen. Die Kundeneinlagen sind auf 312 Millionen Euro gestiegen, das Kundenkreditgeschäft auf 175,2 Millionen Euro. „Eine erfreuliche Entwicklung“, sagt Born. Der Zinsüberschuss ist zwar leicht gesunken auf 9,6 Millionen Euro, liege aber trotzdem über Plan. Die Eigenmittel der Bank sind auf 44,9 Millionen Euro angewachsen. So erhalten die 6314 Mitglieder der Genossenschaftsbank eine Rendite von fünf Prozent. Für 2019 erwartet der Vorstand der VR-Bank Hunsrück-Mosel einen moderaten Anstieg der Erträge.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung wurden mit Reinhard Georg und Herbert Gerstel zwei langjährige Mitglieder des Aufsichtsrats aus Altersgründen verabschiedet. Thomas Krämer vom regionalen Genossenschaftsverband – Verband der Regionen  hat Georg für 30 Jahre Tätigkeit im Aufsichtsrat, davon acht Jahre als Vorsitzender, die Goldene Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes überreicht. Für ihn rückt der Enkircher Knut Rolf Georg neu in das Gremium. Reinhard Georgs Stellvertreter Herbert Gerstel wurde für 22 Jahre Tätigkeit im Aufsichtsrat mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Für ihn ist bereits im Vorjahr Kai-Heiko Lukas neu in den Aufsichtsrat gerückt. Damit wollte die VR-Bank vermeiden, dass zwei der sieben Aufsichtsratsmitglieder gleichzeitig eingelernt werden müssen. Wer künftig den Vorsitz des Aufsichtsrats innehat, legen die Mitglieder des Gremiums intern fest.

 Herbert Gerstel (links) und Reinhard Georg scheiden aus dem Aufsichtsrat der VR-Bank Hunsrück-Mosel aus.

Herbert Gerstel (links) und Reinhard Georg scheiden aus dem Aufsichtsrat der VR-Bank Hunsrück-Mosel aus.

Foto: Christoph Strouvelle

„Die Bankenwelt hat sich um 180 Grad gedreht“, sagt der scheidende Aufsichtsratschef, als er auf seine 30 Jahre Mitarbeit zurückblickt. Zu Beginn habe der Vorstand der damals selbständigen Volksbank Enkirch dem Aufsichtsrat die Zahlen zur Kenntnis vorgelegt. Heute müssten die Mitglieder des Gremiums durch die Auflagen der Bankenaufsichtsbehörden profunde Kenntnisse des Bankensektors nachweisen. Hinzu komme eine ausführliche Dokumentationspflicht des Aufsichtsrats. „Der zeitliche Aufwand war damals geringer als heute“, sagt er. Die anspruchsvollste Aufgabe während seiner Zeit im Aufsichtsrat sei die Fusion der Raiffeisenbanken Enkirch und Traben-Trarbach mit der Raiffeisenbank Morbach zur heutigen VR-Bank Hunsrück-Mosel gewesen. „Wir haben versucht, die Abläufe, die in den drei Banken verschieden gewesen sind, zu homogenisieren“, sagt er. Damals habe der Aufsichtsrat  aus 17 statt heute sieben Mitgliedern bestanden. „Das war der Fusion geschuldet.“

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