Vulkaneifel wirbt mit blauem Herz

Manderscheid/Daun/Ulmen · Gesundland Vulkaneifel: Unter diesem Namen werden die Verbandsgemeinden Ulmen, Manderscheid und Daun ab dem Frühjahr 2012 um Touristen, die etwas für ihre Gesundheit tun möchten, werben. Die neue Ausrichtung kostet mehr als zwei Millionen Euro und beinhaltet unter anderem ein neues Logo.

 Viele Wanderer und Spaziergänger passieren täglich den Kurpark im Liesertal in Daun, der bereits in die Jahre gekommen, aber ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitslandschaft Vulkaneifel ist. TV-Foto: Mario Hübner

Viele Wanderer und Spaziergänger passieren täglich den Kurpark im Liesertal in Daun, der bereits in die Jahre gekommen, aber ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitslandschaft Vulkaneifel ist. TV-Foto: Mario Hübner

Manderscheid/Daun/Ulmen. Vom Grün hebt sich ein gelber Vulkan ab, über dem ein blaues Herz schwebt. So sieht das neue Logo aus, das das Gesundland Vulkaneifel bewerben soll. Die Wortschöpfung wurde erfunden, um dem Tourismus in der Region ein neues Profil zu geben. Im Urlaub der Gesundheit etwas Gutes zu tun, ist der Grundgedanke der neuen Ausrichtung.
Umgesetzt wird sie von den Verbandsgemeinden (VG) Ulmen, Daun, Manderscheid und zahlreichen Beteiligten aus den Bereichen Medizin und Hotellerie. Gastronome, Kliniken sowie Physio- und Ergotherapeuten aus der Region haben sich, aufgrund der neuen Marke, zu einer Genossenschaft zusammengeschlossen. Sie wollen die Angebote für Gäste im Bereich Gesundheit verbessern und Entwicklungen im Tourismus mitgestalten.
Millionen Ausgaben


Was sich hinter den Worten Gesundland Vulkaneifel verbirgt, erklärt Dauns VG-Bürgermeister Werner Klöckner: "Wir wollen Touristen anziehen, die aktiv, aber auch präventiv etwas für ihre Gesundheit tun möchten. Bei uns erhalten sie ein umfangreiches Angebot in einer einzigartigen Landschaft." Warum sich die Verbandsgemeinden zu diesem Projekt zusammengeschlossen haben, liegt auf der Hand: die Kosten. "Kirchturmpolitik ist längst vorbei, und sich allein oder gemeinsam mit Bad Bertrich zu vermarkten, ist ebenfalls zu eng", erklärt Alfred Steimers, Bürgermeister der VG Ulmen.
"Gemeinsam kann man sich breiter aufstellen und bekommt so mehr Leistungsanbieter zusammen", ergänzt Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der VG Manderscheid. Aus seiner VG haben bereits die Eifelklinik in Manderscheid sowie die Hotel- und Gastronomiebetriebe Heidsmühle (Manderscheid), Molitors Mühle (Eisenschmitt), Hotel Maarblick und Café am Maar (beide Meerfeld) zugesagt. Die Ausgaben, die die neue Vermarktungsstrategie und Tourismusausrichtung mit sich bringt, bewegen sich in Millionenhöhe. Investitionen von 2,5 Millionen Euro sind bereits geplant. Auch die 500 000 Euro, für die der Dauner Kurpark saniert werden soll, sind mitinbegriffen. Der Kurpark spielt auch für das Gesundland eine wichtige Rolle. "Er ist die maßgebliche Grundlage für den Kurort Daun, und darauf kann die Stadt nicht verzichten. Es wäre schade, wenn sie hier ihrer Verantwortung nicht nachkommen würde", sagte Klöckner. Derzeit liege die Entscheidung allein in den Händen der Kommunalaufsicht, fügt Klöckner hinzu.
Auch in Manderscheid sollen nach Auskunft von Bürgermeister Schmitz Teile des Kurparks renoviert werden. Zudem soll im Bereich Eifelklinik und kleine Kyll ein therapeutischer Weg für Menschen mit psychischen Problemen angelegt werden. Die Investitionen für beide Projekte schätzt Schmitz auf insgesamt 250 000 Euro.
Für die komplette Neuausrichtung des Tourismusprofils werden die bereits verplanten 2,5 Millionen Euro nicht ausreichen. Die Bürgermeister sind sich sicher, dass noch weitere Ausgaben hinzukommen. Unterstützt wird das Projekt vom Land und der EU. Die Investitionen werden sich nach Aussagen der Genossenschaftsmitglieder rechnen. In sieben Jahren werden 50 Prozent der Besucher Gesundheitstouristen sein, prognostiziert Klöckner. Das schaffe und sichere Arbeitsplätze in der Region, und die Infrastruktur verbessere sich. "Vielleicht hilft es sogar gegen den Ärztemangel", mutmaßte Klöckner und ergänzte, dass so auch die Einheimischen profitierten.
Um das Logo und das Kunstwort Gesundland Vulkaneifel zu entwickeln, wurde eine Werbeagentur beauftragt, zu deren Kunden auch Sylt und Garmisch-Partenkirchen zählen.
Internetauftritt entwickeln


Geschäftsführer Lars Thielker erklärt, dass die Wortneuschöpfung besser im Gedächtnis bliebe. Früher hieß der Werbeslogan "Gesundheitslandschaft Vulkaneifel", und das sei einfach viel zu lang und sperrig gewesen. Bis die Region im Frühjahr 2012 aktiv mit Gesundland Vulkaneifel werben wird, muss die VG Daun noch einiges tun. Unter anderem wird sie einen Messestand und eine Internetseite für Werbezwecke entwickeln.

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