Wähler in Wechselstimmung

MORBACH. (iro) Der Beck-Bonus wirkte sich auch in der traditionell eher konservativen Einheitsgemeinde Morbach aus. Die SPD hatte bei den Zweitstimmen erstmals die Nase vorn.

Allen Grund zum Feiern hat die Morbacher SPD. Mit 40,8 Prozent liegt die sie drei Prozentpunkte vor der CDU (37,8) und übertrifft damit noch das gute SPD-Ergebnis von 2001 (39,7). "Soweit wir das nachvollziehen können, ist das das beste Ergebnis überhaupt bei einer Landtagswahl", sagte Marcus Heintel, Ortsvereinsvorsitzender der SPD dem TV. Dass dies wohl mehr dem Landesvater-Bonus als der SPD-Direktkandidatin zuzuschreiben ist, legt das Gesamtergebnis der SPD-Erststimmen für die Einheitsgemeinde Morbach nahe. Im Vergleich zu Günter Rösch 2001 musste seine Nachfolgerin Bettina Brück im Landtag in Mainz ein Minus von 1,5 Prozentpunkten verbuchen. Ihren Kontrahenten Alex Licht trifft es um einiges dramatischer: Er rutschte, obwohl er das Direktmandat holte, um 7,4 Prozentpunkte auf 45,9 ab. Der Brauneberger Winzer schneidet in der Einheitsgemeinde dennoch deutlich besser ab als seine Partei (37,8). In vier Dörfern holte Brück mehr Stimmen als Licht: In Hoxel (56,9), Morscheid-Riedenburg (50,6), Hinzerath (42,4) und Weiperath (43,8) liegt die Thalfangerin vor dem CDU-Konkurrenten Alex Licht (27,4/32,6/35,3/40,8). Absoluter "Licht-Blick" bleibt wie in den Vorjahren Haag mit beeindruckenden 62,3 Prozent. Sehen lassen kann sich auch das Ergebnis der Liberalen in Morbach. Bei den Parteistimmen (9,6) hat die FDP 3,3 Prozentpunkte hinzugewonnen. Ulrich Schwab als Direktkandidat verbesserte die Erststimmen-Marke von 2001 um 3,6 Prozentpunkte auf 9,8. Im Heimatort Gonzerath fuhr er beeindruckende 16,1 Prozent ein, in Elzerath gar 31,9. Am wenigsten punkten konnte der Luftsicherheitsassistent in Wederath mit 3,3 Prozent. Hätte Bündnis 90/Die Grünen im Land ähnlich viel Stimmen eingefangen wie in der Einheitsgemeinde, wären sie mit 5,3 Prozent "drin". Britta Steck persönlich freute sich über ein Plus von 2,8 Punkten und landete bei beachtlichen 7,1 Prozent. In den "Fluglärm"-Gemeinden Hinzerath und Bischofsdhron lag sie mit 12,9 und 12,6 Prozent noch deutlich darüber. 2,5 beziehungsweise 2,3 Prozent erreichte die WASG bei Erst- und Zweitstimmen. Lediglich in Wederath und Elzerath schaffte die Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit mit 11,2 und 6,4 den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Den Freien Wählern gelang dies nirgends. Sie mussten sich mit 1,4 Prozent bei den Zweitstimmen begnügen.

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