Wäsche abgehängt

WITTLICH. (noj) Die hölzernen Kleidungsstücke des Künstlers Christoph Platz hatten in den vergangenen Wochen in Wittlich Aufsehen erregt. Jetzt ging die Ausstellung im Meistermann-Museum mit einer Finissage zu Ende.

Direkt im Eingangsbereich empfing den Ausstellungsbesucher ein roter Badeanzug. Deshalb begann an dieser Stelle auch die abschließende Führung . "Ich nehme jedes Holz was ich kriegen kann", meinte Platz auf die Frage nach dem Material. Meist seien Stücke vom ganzen Stamm notwendig, die dann aushöhlt würden. Bei dem Badeanzug mit seinen vielen Öffnungen, konnten die Zuhörer dieses Verfahren nachvollziehen. Einige Erklärungen gab es auch zu dem Namen des Kunstwerkes "Lacrime - Tränen". Platz begründete dies mit dem weiblichen Selbstbild und dem Hang zur schlanken Figur, der bei der imaginären Inhaberin dieses Badeanzuges aber wohl nicht vorhanden war. Die nächste Station der Ausstellung war im Erdgeschoss ein Herren-T-Shirt. "Es wirkt nicht wie ein nasses abgehangenes T-Shirt", beschrieb Calleen das Werk. Man habe bei diesem und bei anderen Kleidungsstücken das Gefühl, dass sie belebt seien. Christoph Platz erklärte, dass die für Teile des Werkes verwendete blaue Farbe, die Farbe des Geistes sei, während das Material Holz eher für Ruhe stünde. Besondere Aufmerksamkeit galt auch dem letzten Raum des Erdgeschosses, wo eine Wand mit vielen Mundschutz-Tüchern zu sehen war. Obwohl schon vor der Sars-Epidemie in China entstanden, drängte sich doch der Bezug dazu auf. "Das war für mich das beeindruckendste Werk", so Wittlichs Beigeordneter Albert Klein. Vor allem in Zusammenhang mit dem Totenkopf von Georg-Meistermann stelle man die Verbindung zu der Lungenkrankheit her. Im oberen Stockwerk widmete sich die Gruppe der Kunstinteressierten der Zusammenstellung "Egalité, Liberté, Fraternité", die als Kunstwerk in Form eines dreiteiligen Anzuges dargestellt waren. Dabei seien die beiden Hosenbeine wegen der gleichen Länge die Egalité, beschrieb Platz. Der Weste hatte er die Liberté zugedacht und die Fraternité wurde durch die Jacke gezeigt. Für Gelächter sorgten einige Kommentare der Besucher. So machte sich einer Gedanken über den Zusammenhang von Freiheit und fehlendem Hosenschlitz und ein anderer fragte sich "Wer ist denn da aus der Bux gesprungen?" Im Rahmen der Finissage wurden auch die Preisträger des Gewinnspiels des Vereins Stadtmarketing Wittlich in Zusammenhang mit den "Engelshemdchen" in der Neustraße ermittelt: Laila Geisbüsch gewann 150 Euro, Sofia Ortega 100 Euro und Ursula Simon 50 Euro. Über je 25 Euro konnten sich Melanie Monzel, Edith Becker, Christian Bußmer, Jürgen Miks, Claudia Hornig-Lenge, Malous Otten, Doris Gehlen und Jan Miks freuen. Johanna Becker, Sven Schmitz und Claudia Justen gewannen jeweils einen von dem Verein "Der schwebende Punkt" gestifteten Ausstellungskatalog.

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