Wahl am Sonntag fällt aus

MERSCHBACH. Die Einwohner von Merschbach werden sich noch gedulden müssen, bis sie einen neuen Bürgermeister bekommen. Die für Sonntag geplante Urwahl fällt aus. Im kommenden Jahr beschäftigt das Thema den Gemeinderat.

Den 28. Dezember hatten sich die 63 Einwohner von Merschbach im Kalender vorgemerkt. Denn an diesem Sonntag sollte der neue Bürgermeister des Ortes in einer Urwahl gewählt werden. Doch mit dem Gang zur Wahlurne wird es nichts. Die Bürger können zu Hause bleiben.Der Grund: Im Vorfeld fand sich kein Kandidat, der sich einer Urwahl stellen wollte. Warum das so ist, das kann und will die Beigeordnete Iris Hornberg, die derzeit die Amtsgeschäfte führt, nicht kommentieren. "Das ist schwer zu sagen."Jetzt ist der Gemeinderat am Zug, so sieht es die Gemeindeordnung vor. Ob die Chancen, ein neues Oberhaupt fürs Dorf zu finden, in dem Gremium größer sind als bei einer Urwahl, das vermag Hornberg ebenso wenig einzuschätzen. Doch das sei häufig der Fall, erinnert sich Alfons Kuhnen von der Kreisverwaltung. Schließlich sei das Risiko für einen Kandidaten überschaubarer, wenn er sich dem Gemeinderat stelle.Der Termin für die Wahl steht übrigens noch nicht fest. Denkbar ist allerdings die bereits terminierte Ratssitzung am 4. Februar, bei der unter anderem der Merschbacher Haushalt auf der Tagesordnung steht. Die Beigeordnete will sich noch mit der Verwaltung in Thalfang kurzschließen.Dass sie selbst zur Verfügung steht, schließt die gelernte Hotelfachgehilfin nicht mehr kategorisch aus. Zur Urwahl war sie mit Hinweisen auf ihre drei kleinen Kinder nicht angetreten. "Aber bevor es keiner macht, überlege ich es mir noch einmal." Ihre Amtszeit wäre schließlich überschaubar: Denn im Juni 2004 ist Kommunalwahl. Und da werden auch in Merschbach die Karten neu gemischt.Doch was passiert, wenn sich auch in der Ratssitzung niemand findet? "Dann wird weiter gewählt", weiß Christel Werner von der Kreisverwaltung. Nach acht Wochen müsse dann die Wahl wiederholt werden. Wenn allerdings klar ist, dass sich auch im Wiederholungsfall niemand findet, tritt die Kreisverwaltung in Aktion und bestellt einen Beauftragten, der die Amtsgeschäfte führt.Gemeindefinanzen sind in Ordnung

Das kann der Bürgermeister der Verbandsgemeinde sein oder ein Mitarbeiter. Allerdings, so betont Werner, diese Person könne keine Politik gestalten. Sie sei lediglich ein Organ der Staatsaufsicht und habe keine politische Rolle. Doch diese Überlegungen sind zunächst nur theoretisch, denn: "Diesen Fall hatten wir noch nicht."Bleibt zu hoffen, dass er auch in Merschbach nicht eintritt. Es gibt mindestens ein Argument, das einen potenziellen Interessenten positiv stimmen dürfte: Die kleine Gemeinde ist derzeit eine der ganz wenigen in der Region, die ihren Haushalt ausgleichen können.

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