Da schreibt ein Herr Hrdlicka einen Leserbrief, in dem er sich anmaßt, die Gesinnung der Deutschen und besonders der Wittlicher Bürger samt Stadtrat beurteilen zu können, und bezieht in dieses Urteil seine Landsleute gleich mit ein. Er beschimpft die Hälfte der Menschen beider Länder als Faschisten und Antisemiten. Und das alles, weil die Stelle des Kulturamtsleiters in Wittlich gestrichen wurde.

Ich glaube nicht, dass Herr Hrdlicka sich um die Stellenplanung unserer Stadt kümmern muss. Er hat damit nichts zu tun.

Ich finde es erbärmlich und arm, dass man beleidigend und verleumderisch werden muss, nur weil nicht alle Welt für einen Kulturamtsleiter auf die Barrikaden geht. Ich finde es äußerst unangebracht, wie sich Außenstehende in die Belange unserer Stadt einmischen.

Da wirft Herr Hrdlicka Kraut und Rüben - sprich Antisemitismus, Faschismus und Stolpersteine mit einer noch nicht gefassten Entscheidung, mit einem Stadtratsbeschluss und der Streichung der Kulturamtsleiterstelle in einen Topf.

Vielleicht ist mein IQ nicht hoch genug, um da Zusammenhänge zu sehen. Es scheint mir sowieso, dass manch Außenstehender meint, uns bevormunden zu müssen, in dem uns Kunstverständnis abgesprochen wird und ein ehrbarer Wittlicher Künstler in die Nähe der Nazis gerückt wird, um dann festzustellen, dass sein Schaffen keine Kunst gewesen sei.

Herr Hrdlicka, Sie haben sich meines Erachtens vor einen Karren spannen lassen und sich selbst ein Armutszeugnis ausgestellt, weil Sie nicht imstande waren, sachlich Ihre Meinung zu äußern. Sie haben das Ansehen der Stadt Wittlich und damit unser aller Würde beschädigt. Das steht Ihnen nicht zu. Sie wollten sich für Dr. Calleen stark machen? Ich glaube eher, Sie haben ihm durch Ihre indiskutablen Äußerungen einen wahrhaftigen Bärendienst erwiesen.

Ich danke Bürgermeister Bußmer, dass er aktiv wurde in dieser unseligen Angelegenheit. Zum Schluss halte ich mich an einen Ausspruch von Heiner Kaspari: "Ma sollt glatt mem Knebpel dränschloon!"

Rita Neukirch,Wittlich

Kulturdebatte