Waldbesitzer fordern Geld vom Land

Wittlich · In der Forstwirtschaft tut sich vieles: das wurde auf der Mitgliederversammlung des Kreiswaldbauvereins Bernkastel-Wittlich klar. Hier wurde nicht nur über die Forstpolitik des Landes diskutiert, sondern auch über eine App, die für mehr Sicherheit bei Waldarbeit sorgen soll.

 Für das „Wohl des Waldes“ werde nicht genug ausgegeben, sagen Mitglieder des Kreiswaldbauvereins. Foto: Privat

Für das „Wohl des Waldes“ werde nicht genug ausgegeben, sagen Mitglieder des Kreiswaldbauvereins. Foto: Privat

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Wittlich. Das Land gibt nicht genug für die Wälder in der Region aus. Das jedenfalls ist die Ansicht des Kreiswaldbauvereins Bernkastel-Wittlich. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins im Casino Wittlich wurde auch über die Forstpolitik in Rheinland-Pfalz diskutiert.
Zwar unterstütze das Land die forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse bei der Brennholzversteigerung und der Mitgliedergewinnung - viele Flächen würden aber nicht mehr für die Waldbewirtschaftung genehmigt. Das liege häufig auch an bestimmten Naturschutzauflagen, die viele im Verein als unangemessen betrachten. Außerdem fürchten die Waldbesitzer angesichts des Personalschwundes, um die Beratung. Sie fordern daher das Land dazu auf mehr staatliche Förster einzustellen, aber auch Freiberuflern keine Steine in den Weg zu legen. Die Förderung vom Land floß im vergangenen Jahr auch in Ausflüge und Kurse.
Zur Mitgliederversammlung hatte der Verein verschiedene Gastredner eingeladen. Der Geschäftsführer des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz, Wolfgang Schuh, hielt einen Vortrag über die Entwicklung des Holzmarktes. Die Nachfrage sei hoch und damit auch die Preise.
Ein Problem sieht Schuh aber beim Käferbefall, der ihm in der Statistik aufgefallen sei. Denn Holz, in dem sich die Insekten eingenistet haben, könne nicht mehr verkauft werden. Demnach sollten Förster vor allem ihre Fichtenbestände im Auge behalten, so Schuh. Wenn ein Baum von Borkenkäfern befallen ist, gelte es ihn rechtzeitig zu fällen, damit die Schädlinge sich nicht weiter vermehren.
Die Fichte habe in unseren Breiten aber ohnehin eine schlechte Perspektive, meint Referent Martin Löschmann von der Forstverwaltung Neustadt. Schuld daran sei auch der Klimawandel.
Ein wichtiges Thema war außerdem die Sicherheit bei der Waldarbeit. Die soll jetzt auch durch die Smartphone-App "Hilfe im Wald" gesteigert werden, die ebenfalls auf der Mitgliederversammlung vorgestellt wurde. Anhand von Positionsbestimmungen sorgt das Programm dafür, dass schneller ein Notarzt zu einem Unfall im Gelände gerufen werden kann.
Auf der Versammlung gedachten die Mitglieder auch ihres kürzlich verstorbenen, ehemaligen Vorsitzenden Helmut Rosen, der von 1997 bis 2002 die Geschicke des Vereins leitete. red

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