Wallfahrtsort für Zigtausende

Der Erholungsort Klausen liegt in der Moseleifel direkt hinter den Moselbergen am Rande der Wittlicher Senke. Um die 100 000 Besucher pilgern jedes Jahr in den 1400-Seelen Ort, um die Wallfahrtskirche "Maria Heimsuchung" zu besuchen.

Die Ortsteile Krames und Pohlbach bilden seit der Kommunalreform 1969 mit dem Ortskern um die Wallfahrtskirche die Gemeinde Klausen. 921 Hektar umfasst der umtriebige Ort. Davon sind 261 Hektar Wald mit ausgezeichneten Wanderwegen, die zum Teil bis in das Moseltal reichen.

Klausen ist sehr zentral gelegen, 12 Kilometer von Wittlich, und hat nach 1,5 Kilometern Anschluss an die A1/ A48. Ein Bahnhof, Haupt- und Realschule sind im drei Kilometer entfernten Nachbarort Salmtal vorhanden. Die Grundschule liegt in Sehlem, während zwei Gymnasien, eine Berufsschule und eine weitere Realschule in Wittlich gut per Bus zu erreichen sind. Die gemeindeeigene KiTa "St. Marien" bietet Ganztagsbetreuung für Kinder ab 2 Jahren.

Spirituelles Zentrum, ausgezeichnetes Dorf



Gestärkt wird Klausen als spirituelles Zentrum seit August 2008 durch den neugegründeten Dominikanerkonvent "St. Katharina von Siena", ein kleines Kloster.

Mit dem Projekt "Unser Dorfladen" hat die Gemeinde Klausen vor einem Jahr den ersten Platz beim Wettbewerb "Nachhaltige Dorfentwicklung" der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich belegt.

Die Klausener selbst pilgern am Freitag, 30. Oktober, auf Einladung des Katholischen Pfarramts in ihre Kirche. Klausen ist heute der größte Wallfahrtsort im Bistum Trier.

Die Legende



Die Geschichte Klausens beginnt mit dem Wirken des marienverehrenden Tagelöhners Eberhard.

An einer unbewohnten Stelle am Ort der heutigen Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung stellte er eine Muttergottesfigur auf. Beseelt durch eine Vision entschied sich Eberhard bald dazu, ein Häuschen an der Stelle des Bildstocks zu bauen. Die Grundherren der Gegend stellten ihm auf der Gemarkung des Dorfes Krames ein Stück Land für dieses Marienhäuschen zur Verfügung, auf dem Eberhard mit Hilfe der Einwohner das kleine Bauwerk ("clausa") 1442 fertig stellte.

Bald kamen die ersten Pilger und hinterließen nicht selten Opfergaben vor dem Marienbild. Nachdem diese oftmals gestohlen wurden, baute Eberhard sich eine Hütte neben das Marienhäuschen und lebte dort als Klausner "Wunder" im Marienhäuschen



Mit der Zeit erlangte der Ort eine gewisse Berühmtheit aufgrund der immer wieder auftretenden "Wunder". Erzbischof Jakob von Sierk gab 144 seine Einwilligung zu einer Kapelle anstelle des Marienhäuschens. Eine erneute bauliche Vergrößerung fand in den Jahren 1447-1448 statt. Man errichtete ein Gotteshaus ("ecclesia"), das 26 Schritt lang und 12 Schritt breit und innen mit zwei Altären ausgestattet war. Angefügt wurde ein zweigeschossiger Turm und in der Nähe eine Sakristei. Am 25.03.1449 weihte Erzbischof von Sierk die neue Kirche ein. Hauptpatronin wurde Maria.

Nach dem Tod Eberhards stieg die Anzahl der Pilger weiter an. Auf Kardinal Nikolaus von Kues dürfte es zurückzuführen sein, dass man in Eberhardsklausen ein Kloster der Windesheimer Kongregation begründete. Von nun an wirkten in Eberhardsklausen viereinhalb Jahrhunderte lang die Augustiner Chorherren der Windesheimer Kongregation. 1802 wurde der Konvent aufgrund der Besetzung durch die Franzosen aufgelöst. Die Klosterkirche wurde zur Pfarrkirche. 1927 wurde die Pfarrei zum Sitz eines Dekanates. Seit 1950 besuchen jährlich rund 120 000 Pilger und 700 organisierte Wallfahrtsgruppen den Ort.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort