Wandern Wandern für den Erhalt alter Gemäuer

Manderscheid · Rund um die Manderscheider Burgen stromern und für deren Erhalt spenden konnten Wander- und Naturfreunde am Sonntag.

 Wanderführer Karl Weiler (rechts) führte seine Gruppe nicht nur auf schönen Pfaden durchs Liesertal und zu schönen Aussichtspunkten, sondern erklärte ihnen auch viel zur Geschichte, Flora und Fauna der Mittelgebirgslandschaft rund um die Manderscheider Burgen. 

Wanderführer Karl Weiler (rechts) führte seine Gruppe nicht nur auf schönen Pfaden durchs Liesertal und zu schönen Aussichtspunkten, sondern erklärte ihnen auch viel zur Geschichte, Flora und Fauna der Mittelgebirgslandschaft rund um die Manderscheider Burgen. 

Foto: Holger Teusch

Karl Weiler kann viel erzählen. Und das tut der Wanderführer auch beim sogenannten Stromern über knapp acht Kilometer beim Benefiz-Wandertag in Manderscheid. Kaum ist der Hügel, auf dem die Oberburg steht, von der Turnierwiese aus halb erklommen, berichtet Weiler mit Blick auf die Niederburg über die Geschichte der beiden Festungsanlagen. Aber auch von der Natur, durch die die gut 20-köpfige Gruppe stromert.

Ein Blauer  Natternkopf sprießt aus dem Schieferfels. „Der kommt gut mit Trockenheit zurecht und kann Wasser mit seiner Pfahlwurzel aufnehmen“, erklärt Weiler, der seine Gruppe immer wieder um sich schart, um etwas aus Flora und Fauna oder der Geschichte zu erzählen.

„Man geht sonst an vielen Dingen gedankenlos vorbei“, freut sich Peter Knops über die Informationen Weilers. Mit dem Wanderverein Rivenich ist er nach Manderscheid gekommen. Siebenmal im Jahr organisiere immer ein anderes Ehepaar eine Wanderung an einem anderen Ort. „So wie heute braucht man nichts zu organisieren“, sagt Knops schelmisch.

Organisiert wird Weilers Wanderung wie zwei weitere über kürzere Distanzen am letzten Mai-Sonntag von der Gesundland Vulkaneifel GmbH in Zusammenarbeit mit dem neugegründeten Manderscheider Burgenverein und der Stadt. Der Hintergrund: Seit Jahresbeginn und damit erstmals in der knapp tausendjährigen Geschichte weht die Fahne Manderscheids über beiden Burgen.

Bis in die Zeit der Französischen Revolution waren die nur einen Steinwurf voneinander entfernt gelegenen mittelalterlichen Bollwerke Symbol der jahrhundertelangen landesherrschaftlichen Teilung der Eifel. Die Niederburg gehörte zum luxemburgischen, die Oberburg zum kurtrierischen Herrschaftsbereich.

Das bedeutet aber auch: Manderscheid, genauer der Burgenverein, der die historischen Gebäude von der Stadt gepachtet hat, braucht Geld für Instandhaltung und die Umsetzung neuer Ideen. Hier kommt die Aktion von Gesundland Vulkaneifel ins Spiel. 2017 habe man in Ellscheid eine Veranstaltung organisiert, bei der für Feuerwehren gesammelt wurde. Diesmal habe man sich für die Manderscheider Burgen entschieden. „Das Geld, das hier hängenbleibt, geht eins zu eins weiter an den Burgenverein“, betonte Gesundland-Geschäftsführer Rainer Schmitz.

Dass von den  Spenden, vom Verkauf selbst geprägter Münzen und Waffeln aus historischen Waffeleisen einiges übrig bleiben wird (die Summe steht noch nicht fest), hofft Günter Krämer. „Ideen haben wir genug. Aber jeder weiß: Ohne Moos nix los“, sagte der Manderscheider Stadtbürgermeister und Burgenvereins-Vorsitzende. Genug zu tun gibt es in und rund um die alten Gemäuer allemal.

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