Serie Streifzüge in der Eifel Wandertipp: Irrungen und Wirrungen auf dem Quellenweg bei Heckenmünster

Heckenmünster · Auch das Wandern will gelernt sein. Wie unsere Redakteure auf dem „Streifzug“ zur Viktoriaquelle in Heckenmünster lernen mussten. Denn trotz Karte und Handy verirrten sie sich im Wald. Fanden dabei aber einige schöne Fleckchen.

Wandern rund um die Viktoriaquelle bei Heckenmünster
19 Bilder

Wandern rund um die Viktoriaquelle bei Heckenmünster

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Foto: TV/Christian Altmayer

Das Drama fängt schon an der ersten Weggabelung an. „Ich glaube wir sind hier“, sagt Kollegin John und zeigt auf einen Punkt auf der Wanderkarte: „Dann müssten wir da lang.“ Das mit dem Kartenlesen sei aber nicht so ihre Stärke. Und mein Bauchgefühl leitet uns dann doch in die andere Richtung. In die falsche, wie sich schon bald herausstellt. Und das nicht zum letzten Mal.

Eigentlich sollte es nur ein kurzer Streifzug werden. Vom Dörfchen Heckenmünster bis zur Viktoriaquelle sind es gerade einmal zwei Kilometer. Doch so viel sei schon verraten: Am Ende des Tages werden wir zehn zurückgelegt haben und gut zwei Stunden durch den Wald gestapft sein.

 Ein Blick auf die Karte und dann kann es losgehen.

Ein Blick auf die Karte und dann kann es losgehen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Wir starten am Ortsausgang in Richtung Sehlem. Südlich der Kreisstraße 41 geht dort ein Pfad in Richtung Wald ab. Wir folgen ihm eine Weile, springen über ein Bächlein, das über den Weg läuft. Und gehen einen Hügel hinauf, bis sich der Wald lichtet und wir auf einem Feld stehen. So weit so gut.

Hier allerdings wird es unübersichtlich. Die Route gabelt sich erstmal in zwei Richtungen auf. Und mündet alle paar Meter in immer neue Abzweigungen. Schilder, die auf die Quelle hindeuten, sehen wir keine. Mit der Karte können wir wenig anfangen. Und auch das Handy linkt uns immer wieder.

Nach etlichen Irrungen und Wirrungen naht dann endlich die Rettung. Sie kommt uns auf dem Wanderweg entgegen, als wir schon fast in Hetzerath sind. Eine Familie, die sich auskennt, geht hier ebenfalls spazieren. Der Mann erklärt uns: „Zur Viktoriaquelle. Da müssen Sie etwa eine halbe Stunde in diese Richtung.“ Er zeigt in ein kleines Waldstück, das wir bis jetzt links liegen ließen. Da sind wir schon mehr als eine Stunde über Stock und Stein unterwegs, Schweiß perlt auf der Stirn. Aufgeben wollen wir trotzdem nicht. Und wandern weiter. Und wir werden durchaus für unsere Mühen entschädigt.

Nicht nur, weil sich das Wetter an diesem Tag fast frühlingshaft präsentiert. Sondern auch, weil es viel zu sehen gibt: dichte Nadelwälder und kleine Rinnsale, die sich durch das mit Moos bewachsene Gelände schlängeln. Und nicht zuletzt die beiden Quellen, die wir dann doch noch finden.

Von der einstigen Tempel- und Badeanlage, die um die Viktoriaquelle bestand, ist zwar leider nichts mehr zu sehen. Schon die Römer haben sie aufgegeben. Und auch Mineralwasser wird hier nicht mehr gefördert. Dennoch lädt der Platz rund um das spitze Brunnenhäuschen zum Verweilen ein. Anders als der ein paar Meter entfernte Schwefelbrunnen, aus dem der Geruch verfaulter Eier herüberweht. Doch auch die Geschichte dieser im Volksmund „Wallenborn“ genannten Anlage ist interessant. Archäologen zufolge soll sich hier eine Heilquelle mit angrenzendem Theater und Pilgerunterkünften befunden haben. Zumindest bis die Germanen einfielen.

 Der Platz rund um die Viktoriaquelle lädt zum Verweilen ein. Dafür muss man die aber erstmal finden.

Der Platz rund um die Viktoriaquelle lädt zum Verweilen ein. Dafür muss man die aber erstmal finden.

Foto: TV/Christian Altmayer
 Kleine Rinnsale schlängeln sich durch den Wald.

Kleine Rinnsale schlängeln sich durch den Wald.

Foto: TV/Christian Altmayer

Weitere Fotos von der Wanderung rund um die Viktoriaquelle sind online unter volksfreund.de/fotos zu finden.

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