Wann fährt die Hunsrückbahn wieder?

Wann fährt die Hunsrückbahn wieder? Diese Frage beschäftigt viele Bürger zwischen Boppard und Emmelshausen. Das Traurige an der Geschichte: Niemand kennt die Antwort.

Emmelshausen. (ww) Die Hunsrückbahn zwischen Boppard und Emmelshausen wird auch in nächster Zeit außer Betrieb sein. Zwar halten sich die offiziellen Stellen mit Informationen an die Öffentlichkeit bedeckt, aber sämtliche Signale stehen derzeit auf Rot. Die Passagiere müssen weiterhin mit dem Schienenersatzverkehr in Form von Bussen Vorlieb nehmen. Technische Probleme während der Fahrt auf der Steilstrecke haben dazu geführt, dass der Zugverkehr nun schon seit Monaten dauerhaft ruht. Das Rad-Schiene-Verhältnis ist massiv gestört. An den Radreifen von Lok und Waggons sind enorme Verschleiß-Erscheinungen aufgetreten. Dieses Problem ist zwar schon vor zwei Jahren aufgetreten - damals ruhte der Verkehr mehrere Wochen lang -, aber richtig heftig trat der Defekt erst zutage, nachdem in den Sommerferien die 100 Jahre alten Schienen auf der 16 Kilometer langen Strecke komplett durch neue ersetzt wurden.

Die Verantwortlichen sind ratlos. Denn die Ursachen des gestörten Rad-Schiene-Verhältnisses, die bei den wenigen Fahrten auf den neuen Gleisen auftraten, sind immer noch unbekannt. "Wir müssen alles tun, damit die Strecke wieder befahrbar sein wird", äußerte sich Thomas Nielsen, stellvertretender Verbandsdirektor des Zweckverbandes Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Rheinland-Pfalz Nord, zum Problem. Der Zweckverband ist als Besteller des regionalen Zugverkehrs in einer prekären Lage. Denn er muss sicherstellen, dass auf der Bahnlinie tatsächlich Züge rollen. Vertragspartner des Zweckverbandes als Betreiber auf der Hunsrückstrecke ist noch bis Dezember 2009 die DB Regio. Das Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG steht in der Verantwortung, weil an ihren veralteten Zügen die Probleme auftreten. Die DB Regio ist sich ihrer Verantwortung durchaus bewusst. Das Unternehmen hat im Herbst Messzüge aufs Gleis geschickt. Sie haben sämtliche Informationen der Fahrtechnik aufgenommen, die in ein Simulationsverfahren einfließen. Daraus will das Technikzentrum der Deutschen Bahn in München Klarheit in das gestörte Rad-Schiene-Verhältnis bringen. Erste Ergebnisse sollen dem Vernehmen nach vorliegen, aber sie sind noch nicht ausgewertet.

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