Wann gemessen wird, ist geheim

Die Emissionen der Fensterfirma Meeth soll laut Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in diesem Monat erfolgen. Den genauen Zeitpunkt will die Behörde nicht sagen, da die Messungen unangekündigt erfolgen sollen.

Wallscheid. Im Dezember 2008 hieß es, die SGD Nord werde die Emissionen der Fensterfirma Meeth im Januar überprüfen (der TV berichtete). Auf eine aktuelle Anfrage des TV, wann genau die Messungen erfolgen sollen, sagte die Pressesprecherin der Behörde, Sandra Hansen-Spurzem: "Das genaue Datum wird nicht verraten. Die Messungen finden unangekündigt statt."

Wann die Ergebnisse vorlägen, sei nicht absehbar, die SGD Nord werde aber über die Inhalte informieren. Dass es die Untersuchungen geben soll, geht auf die Forderung von Bürgern zurück, die zum Teil in der "Interessensgemeinschaft betroffener Bürger für eine saubere Umwelt" organisiert sind.

Die Bürger, die sich seit einer Brandserie bei Meeth vermehrt kritisch zu Wort gemeldet hatten, hatten in der Wallscheider Gemeinderatssitzung Ende 2008 Aufklärung über die möglichen Gesundheitsgefahren durch die Firma gefordert. Daraufhin hatte Wolfgang Schmitz, Bürgermeister der VG Manderscheid, die SGD Nord um Emissions-Messungen gebeten, und die Behörde hatte prompt reagiert.

Hans-Wener Steffens von der Wallscheider Interessensgemeinschaft müsste sich darüber eigentlich freuen. Doch er wundert sich über die Auskunft, die Messungen sollten ohne Vorankündigung erfolgen. Steffens: "Als ich mich 2004 wegen der Stinkerei bei Meeth an die SGD Nord in Trier gewandt habe, meinte der Sachbearbeiter, es handele sich um eine nicht-genehmigungspflichtige Anlage. Deshalb sei immer die Freiwilligkeit der Firma gefragt, die Behörde könne nicht einfach dort hineingehen."

Steffens stößt sich noch an einem weiteren Punkt. Dabei bezieht er sich auf das Schreiben der SGD Nord an den Bürgermeister der VG, das ihm nach eigener Aussage vorliegt. Steffens kritisiert, dass das Schreiben klar zeige, dass die Behörde nicht wirklich wisse, was die Firma verarbeite. Die Behörde gehe allein von Material aus dem Gelben Sack aus. Diesem würden jedoch 15 Prozent Schreddermaterial aus alten Fenstern beigemischt, sagte Steffens. Diese Beimischungen enthielten Gummi. Wenn Gummi verbrannt werde, entstünden giftige Dämpfe.

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