Wann's sprudelt, ist unklar

MALBORN/THALFANG. Für die geplante Abfüllanlage der Firma Hochwald-Sprudel in Malborn hat der Verbandsgemeinderat weitere Weichen gestellt. Doch ob das Unternehmen bald mit dem Bau beginnt, ist unklar. Als Grund nannte der Unternehmer Irritationen bei Auftraggebern wegen der geplanten Erweiterung des Einweg-Pfandes.

Unternehmer Günter Schupp erläuterte den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates zunächst das Vorhaben. Das Unternehmen mit einem Umsatz von rund 70 Millionen Euro hat erst in der vergangenen Woche seine zweite PET-Anlage in Schwollen in Betrieb genommen. Damit sei die Fläche am Stammsitz ausgereizt. Für eine weitere aseptische Anlage, in der auch Fruchtsäfte in PET-Flaschen abgefüllt werden können, sei in Schwollen kein Platz mehr. Deshalb plant sein Unternehmen am neuen Standort in Malborn, wo ihm in der Zwischenzeit rund 200 000 Quadratmeter gehören, zwei weitere Anlagen. Insgesamt sei auf dem Areal Platz für zehn Anlagen. Auch mit den Finanzen sei alles klar, versicherte Günter Schupp. Zuschussanträge beim Wirtschaftsministerium würden noch in diesem Jahr gestellt. Sogar Aufträge für die Auslastung der ersten Anlage seien bereits abgeschlossen. Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo rechnet mit dem Baurecht für das Projekt innerhalb von vier Wochen. Soweit, so gut. Doch seit 14 Tagen gebe es einen "totalen Stillstand". Umweltminister Trittin habe mit seinem neuen Gesetz, das ab April kommenden Jahres ein Pfand für Getränke ohne Kohlensäure vorsieht, eine "Riesenunruhe in die Branche gebracht", führte Schupp aus. Das sei "sachlich falsch", reagierte Ratsmitglied Dietmar Jäger (SPD) scharf auf die politischen Aussagen von Schupp und forderte ihn auf, sie zu unterlassen. Schupp erläuterte weiter, dass Kunden in diesem Zusammenhang ihre Aufträge zurückgezogen hätten. Deshalb sei unklar, wie es momentan weitergehe. Bürgermeister Hans-Dieter Dellwo und mehrere Ratsmitglieder wiesen auf die Tagesordnung hin. Denn in der Sitzung ging es tatsächlich "nur" um die Abnahme der Planung für die Erschließung des Sondergebietes in Malborn, die anschließend vom Ingenieurbüro vorgestellt wurde. Aufgrund der Gelände-Beschaffenheit müssten bestehende Wasserleitungen - zum Hochbehälter Malborn und zum Hochbehälter Thiergarten - auf eine neue Trasse außerhalb der baulichen Nutzung verlegt werden.Eigene Rückhaltebecken geplant

Die Wasserversorgung des neuen Unternehmens soll durch die Verlegung neuer Leitungen zu den Quellen "Dhronecken" und "Alte Rübenborn" sicher gestellt werden. In diesem Zusammenhang wird eine Pumpstation im Bereich des Hochbehälters Dhronecken errichtet. Das Abwasser wird in der Kläranlage Bruderbach gereinigt. Die Entwässerung des Gebietes erfolgt in einem Trennsystem. Für das Regenwasser plant Hochwald-Sprudel eigene Rückhaltebecken. Die Planung wurde einstimmig verabschiedet.

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