Wann wirft mein Kiosk Gewinn ab?

Wittlich · Wie funktioniert Wirtschaft? Dieses komplexe Thema wurde für Achtklässler der Clara-Viebig-Realschule plus in Wittlich mit "WiSch" praxisnah vom Institut für Mittelstandsökonomie Trier heruntergebrochen.

 Achtklässler der Clara-Viebig-Realschule Wittlich haben als Teil des Projekts „WiSch“ das E-Center im Vitelliuspark besichtigt und sich über Abläufe und Ausbildung informiert. TV-Foto: Björn Pazen

Achtklässler der Clara-Viebig-Realschule Wittlich haben als Teil des Projekts „WiSch“ das E-Center im Vitelliuspark besichtigt und sich über Abläufe und Ausbildung informiert. TV-Foto: Björn Pazen

Wittlich. Vor dem Erfolg steht fleißiges Rechnen. Wie teuer sind meine Produkte im Einkauf? Welchen Preis kann ich verlangen, um erstens Gewinn zu machen und zweitens nicht teurer zu sein als der Mitbewerber? Welche Kosten kommen für mich als Unternehmer sonst noch hinzu? Und wie war das noch mit der Umsatzsteuer? Achtklässler der Clara-Viebig-Realschule plus haben in die wirtschaftlichen Abläufe hineingeschnuppert mit dem Projekt Wirtschaft macht Schule, kurz WiSch.
Von Produkt bis Preisliste


Das Institut für Mittelstandsökonomie an der Uni Trier bietet dieses Projekt in der Region an. Schüler sollen lernen, unternehmerisch zu denken und im konkreten Fall ihren eigenen Schulkiosk managen. Was liegt da näher, sich erst einmal in einem Unternehmen umzuschauen, das solche Kalkulationen und Entscheidungen tagtäglich trifft.
Als Praxispartner war das E-Center in Wittlich engagiert worden, und Marktleiter Otmar Stoffel plauderte aus dem Nähkästchen. Nicht nur wie Einkauf und Preiskalkulation vonstatten gehen, sondern auch, warum in den E-Center immer Obst und Gemüse als "Stopper" im Eingangsbereich postiert sind und warum die teureren Produkte immer oben im Regal liegen. Zudem erhielten die Schüler einen Schnellkurs in Marketing und Zielgruppen. Mit diesem Wissen starteten die Schüler das "Planspiel Schülershop", das in vier Runden über die Bühne ging. Simuliert wurde der Einkauf, gefragt war dort das Talent mit dem Verkäufer geschickt zu verhandeln, das Marketing (schalte ich eine Werbeanzeigeanzeige oder nicht?), dann aber auch die Gestaltung einer Preisliste, und wie Produkte und Preise bei den Kunden ankamen. Die 24 Schüler traten in vier "Kiosk-Gruppen" gegeneinander an. Am Ende hatte sich "Biosk" hauchdünn vor "Fresh Country" durchgesetzt.
"Das war toll, vor allem, hinter die Kulissen eines Supermarkts zu schauen", sagte Bernoli Nsolameso vom Gewinner-Kiosk. Seine Mitschülerin Fatime Mehmeti fand vor allem die Arbeit in der Gruppe sehr interessant, und: "Man hat gelernt, was so alles hinter Wirtschaft steckt." Auch die betreuenden Lehrerinnen fanden WiSch" sehr wichtig für die Schüler: "Die Praxis stand im Vordergrund, das kam sehr gut an", meinte Marion Gyrychidis, und Renate Trierweiler ergänzte: "Das waren erste kleine Einblicke auf dem Weg in die Berufswelt, und viele weitere werden noch folgen." Bernoli Nsolameso kann sich nun sogar vorstellen, eine Ausbildung im Handel zu machen: "Macht bestimmt Spaß!"Extra

"WiSch - Wirtschaft in der Schule" ist ein Projekt zur ökonomischen Bildung für Schüler der Klassenstufen 7 und 8 in der Region und wird vom Institut für Mittelstandsökonomie an der Uni Trier angeboten. Gefördert wird WiSch von der Nikolaus-Koch-Stiftung und den Sparkassen der Region. Ziel ist, gemeinsam mit einem jeweiligen Partnerunternehmen vor Ort Jugendlichen Wirtschaftswissen zu vermitteln und sie auf das Berufsleben vorzubereiten. BP

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