Was die Kirchen verbindet

Die Evangelische Kirchengemeinde Wittlich hat ihr 150-jähriges Bestehen in einem feierlichen Gottesdienst mit Nikolaus Schneider, dem Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland in der katholischen Pfarrkirche St. Bernhard gefeiert. Zum Höhepunkt der umfangreichen Veranstaltungen rund um das Gemeindejubiläum kamen rund 400 Gottesdienst-Besucher.

 Nach dem Gottesdienst zog die Gemeinde von der Katholischen St-Bernhard-Kirche zur evangelischen Christuskirche. Foto: privat

Nach dem Gottesdienst zog die Gemeinde von der Katholischen St-Bernhard-Kirche zur evangelischen Christuskirche. Foto: privat

Wittlich. (red) "Die Einheit der Kirche Jesu Christi gibt es schon", sagte Nikolaus Schneider, Präses der Evangelischen Kirche in seiner Predigt. Es sei besonders schön, den Festgottesdienst anlässlich des Wittlicher Jubiläums in einer katholischen Kirche zu feiern. Das mache deutlich, dass sich die Kirchen mehr und mehr darum bemühten, sich anzunähern. "Die Einheit der Kirche ist eine Notwendigkeit", betonte Schneider in seiner Predigt, in der er ökumenische Akzente setzte. Christus als Haupt der Kirche fordere dazu auf, die eine Kirche zu suchen. Dies bleibe die Aufgabe, der sich die Christenheit zu stellen habe. Ihr wesentliches Fundament sei die Taufe, das grundlegende Band der Einheit. Das verbindende Sakrament der Taufe habe auch Papst Benedikt XVI. bei einer Konsultation mit Vertretern der evangelischen Kirche am Rande des Weltjugendtags 2006 in Köln hervorgehoben. "In den Identitäten der Konfessionen scheint Christus hindurch", erläuterte der Präses.

Zum anschließenden Empfang zogen die Gottesdienst-Besucher gemeinsam in die 300 Meter entfernte evangelische Christuskirche. Christoph Pistorius, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Trier, nahm in seinem Grußwort Bezug auf die pünktlich zum Festakt fertig gestellte Chronik der Kirchengemeinde. Sie gebe ein aufschlussreiches Bild evangelischen Lebens im Wittlicher Land.

Der Trierer Superintendent dankte ausdrücklich für die ökumenische Gastfreundschaft der katholischen Nachbargemeinde. Dechant Rudolf Halffmann von der katholischen Schwestergemeinde St. Bernhard lobte die guten ökumenischen Kontakte. Die beiden Kirchen seien auf einem guten Weg zur Einheit der Christen. Dies beweise auch die ökumenische Partnerschaftsvereinbarung. Es dürfe unterschiedliche Ausprägungen der Christenheit geben. Davon könnten alle profitieren, so Halffmann. Landrätin Beate Läsch-Weber erinnerte an die Aufgabe der Kirchen, in einer vom Wertewandel geprägten Gesellschaft Antworten auf den Sinn des Lebens mit dem Verweis auf den Glauben an den einen Gott zu geben. Für die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes sorgten Kantor Tilman Bruus, der auch die Leitung der Kantorei und des Jugendchors übernahm, sowie der Trierer Posaunenchor unter der Leitung von Martin Görg.

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