Was die Wahl über die Wittlicher Stadtteile verrät

Wittlich · Wo wurde für den Bürgermeister und seinen Gegenkandidaten wie abgestimmt? Ein Blick auf die zwölf Bezirke Wittlichs zeigt teils starke Unterschiede, was die Wahlbeteiligung und die Ergebnisse für die beiden Bewerber angeht.

 Wengerohr ist einer von drei Wahlorten der Saubrennerstadt, der zwei Wahlbezirke abdeckt. In beiden kam der Sieger Joachim Rodenkirch auf mehr als 90 Prozent. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wengerohr ist einer von drei Wahlorten der Saubrennerstadt, der zwei Wahlbezirke abdeckt. In beiden kam der Sieger Joachim Rodenkirch auf mehr als 90 Prozent. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_wil )

Wittlich Wittlichs alter Bürgermeister ist auch der neue. Zu dem amtlichen Endergebnis, Stand Montag, wonach Joachim Rodenkirch seinen Gegenkandidaten Stephan Henkel mit 91,7 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 33,8 Prozent hinter sich gelassen hat, gibt es interessante Details.

Wittlich ist in zwölf Wahlbezirke aufgeteilt, wobei drei Wahlorte (Wengerohr, die Grundschulen Georg Meistermann und Friedrichstraße) jeweils zwei Wahlbezirke abdecken. Und selbst dort sind die Ergebnisse teils sehr unterschiedlich. So hat die Georg-Meistermann-Grundschule I die niedrigste Wahlbeteiligung überhaupt mit 24,7 Prozent. Der Bezirk Georg-Meistermann-Grundschule II liegt auch unter dem Durchschnitt, kommt aber auf 27,5 Prozent Wahlbeteiligung. Dafür ist dort der beste Wert für Stephan Henkel überhaupt zu finden. 48 Wittlicher haben für ihn gestimmt, das sind 12,4 Prozent, also sein persönlicher Spitzenwert.

Spitzenwerte gibt es ansonsten aus den fünf Wittlicher Stadtteilen, die durch die Zweiteilung in Wengerohr insgesamt sechs Wahlbezirke und damit genau die Hälfte haben.
Aus ihnen kommt der Wert für die beste Wahlbeteiligung: In Dorf haben 44,8 Prozent ihre Stimme abgegeben. Das sind immerhin 20 Prozentpunkte mehr als der schlechteste Wert aus dem Bezirk Georg-Meistermann-Grundschule I.

Platz zwei in Sachen Wahlbeteiligung geht an Neuerburg mit 41,1 Prozent. Der Stadtteil ist auch in anderer Hinsicht interessant: Hier wohnt der neue alte Bürgermeister, und sein Heimatwohnort hat ihm 93,9 Prozent der Stimmen gebracht, also mehr als im Durchschnitt. Seinen persönlichen Spitzenwert fährt Rodenkirch allerdings in Lüxem ein: 96,5 Prozent. Interessant: Spielte die Fünf-Prozent-Hürde irgendeine Rolle, hätte sie Stephan Henkel allein in Lüxem mit seinen dort erlangten 3,5 Prozent nicht geschafft. Sein nächst höherer Wert kommt aus Dorf mit 5,6 Prozent, was in diesem Stadtteil elf Wählern entspricht. Die höchste reine Wählerzahl für den unterlegenen Kandidaten wohnt offensichtlich mitten in der Stadt wie der Kandidat selbst: Im Alten Rathaus haben 62 Menschen ein Kreuz für ihn gemacht, sein Spitzenwert.

Übrigens: Der an reinen Kreuzen gezählte Spitzenwert von Joachim Rodenkirch liegt bei 604 Stimmen. Sie wurden ebenfalls im Alten Rathaus abgegeben. Immerhin hat dieses Wahllokal direkt am Markt auch die meisten Wahlberechtigten auf der Liste: 1793 Menschen. Viele Bürger bedeuten auch, viele Möglichkeiten zu wählen: Hier wurden die meisten ungültigen Stimmzettel gefunden: 26 Stück.
Die wenigsten Wahlberechtigten hat Dorf mit 444 Menschen und weiterhin die wenigsten ungültigen Stimmen. Es sind drei.

Insgesamt haben von 14 223 wahlberechtigten Wittlichern 4806 einen Stimmzettel ausgefüllt. Allerdings waren in ganz Wittlich zusammen 142 Stimmzettel insgesamt ungültig. Das entspricht in etwa drei Prozent. Es gab 1336 Briefwähler.

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