Vor einiger Zeit bekam ich ein Büchlein ("Selma" von Jutta Bauer, Lappan-Verlag) geschenkt, dessen Antwort auf die Frage, "Was ist Glück?" so entwaffnend einfach und treffend ist: Gras und ein tiefer Schlaf. In dem Buch erzählt der große Widder als Antwort auf die Frage, "Was ist Glück?" die Geschichte von Selma, dem Schaf: "Es war einmal ein Schaf, das fraß jeden Morgen bei Sonnenaufgang etwas Gras, lehrte bis mittags die Kinder sprechen, machte nachmittags etwas Sport, fraß dann wieder Gras, plauderte abends etwas mit Frau Meier, schlief nachts tief und fest. Gefragt, was es tun würde, wenn es etwas mehr Zeit hätte, sagte das Schaf: "Ich würde bei Sonnenaufgang etwas Gras fressen, ich würde mit den Kindern reden, dann etwas Sport machen, fressen, abends würde ich gern mit Frau Meier plaudern, nicht zu vergessen: ein guter fester Schlaf. "Und wenn sie im Lotto gewinnen würden? "Also ich würde viel Gras fressen…. Das ist Glück. Wenn unser tägliches Leben uns so ausfüllt, uns so zufrieden macht, dass wir es nicht als Zwang oder Qual, sondern als Erfüllung betrachten. Ich bin Realist genug, um zu wissen, dass der Alltag und unsere Arbeit ein solch einfaches und klares Glücksempfinden oft nur schwerlich zulassen. Und dennoch: Selma ist kein dummes Schaf. Wo uns solches Glück geschenkt wird, da sollten wir dankbar festhalten, denn so hat Gott unser Leben gemeint: "Zu-Frieden mit ihm, mit uns selbst und mit unseren Mitmenschen. Hermann Barth, Altrich