Was lange währt

BURGEN. Endlich ist es so weit: Nach vierjähriger Bauzeit werden Turnhalle und Jugendraum offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Dennoch wollen die Burgener sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen.

 So wie JSG-Jugendleiter Reinhard Saam (links) krempelten etliche Burgener für den Ausbau der Turnhalle die Ärmel hoch. Laut Bürgermeister Reinhard Grasnick soll im Juli die offizielle Einweihung sein.Foto: Ursula Schmieder

So wie JSG-Jugendleiter Reinhard Saam (links) krempelten etliche Burgener für den Ausbau der Turnhalle die Ärmel hoch. Laut Bürgermeister Reinhard Grasnick soll im Juli die offizielle Einweihung sein.Foto: Ursula Schmieder

In den vergangenen vier Jahren haben etliche Burgener Bürger ihre Freizeit oft an der neuen Turnhalle verbracht. Tatkräftig halfen sie dort bei der Erweiterung der zuvor neun mal 14 Meter großen Sporthalle sowie der Schaffung eines Jugendraums mit. Das 1925 vom Turnverein aus selbst gebrochenen Steinen errichtete Gebäude war stark sanierungsbedürftig. Dank einer Sportstätten-Förderung über den "Goldenen Plan" konnte die Halle zusätzlich auf elf mal 18 Meter erweitert werden. Zu den Kosten von gesamt 335 000 Euro erhielt die Gemeinde Zuschüsse von 190 000. Inzwischen wird die Halle täglich von der Veldenzer Grundschule sowie wöchentlich von 120 Fußballspielern im Alter von vier bis 16 Jahren genutzt. Die offizielle Einweihung ist für Mitte Juli vorgesehen. Doch kaum ist in sportlicher Hinsicht nun Land in Sicht, hat die Gemeinde bereits neue Ziele anvisiert. Für die Gestaltung des Dorfplatzes vor der evangelischen Kirche sind 81 600 Euro des mit 434 800 beachtlichen Vermögenshaushalts eingestellt. Den Baukosten von 215 000 Euro für das Neubaugebiet "In der Mess" stehen erwartete Einnahmen aus Grundstücksverkäufen (150 000) - etliche Flächen haben bereits ihre Käufer - und Erschließungsbeiträgen (193 000) gegenüber. Außerdem wird in 2003 Kanal verlegt. Das Defizit im Verwaltungshaushalt mit Einnahmen von 358 800 und Ausgaben von 406 200 Euro führt Bürgermeister Reinhard Grasnick auf gesunkene Einnahmen und gestiegene Zinsen zurück. Beispielsweise ging die Gewerbesteuer seit 2001 um 25 000 Euro zurück, die Schlüsselzuweisungen sanken um 15 000. Der Fehlbetrag von 47 400 Euro ist daher laut Grasnick "leicht nachvollziehbar und keinesfalls durch eine falsche Ausgabenpolitik der Gemeinde verschuldet".Wegepfennig wegen Nachlässigkeit

Der Haushalt enthält nur die unabweisbaren Pflichtausgaben Ein Wermutstropfen ist, dass sich das endgültige Ergebnis 2002 laut Kämmerer Günter Wagner voraussichtlich um 41 000 Euro verschlechtern wird. Dennoch bleiben die Hebesätze für Steuern und Friedhofsgebühren in Burgen unverändert. Die langfristigen Schulden der 600-Einwohner-Gemeinde beliefen sich zu Beginn des Jahres 2003 auf 311 000 Euro. Hinzu kommt eine Kreditaufnahme von 34 000 Euro, woraus sich nach Abzug von 17 800 Tilgung laut Wagner eine Neu-Verschuldung von 16 200 Euro ergibt. Unabhängig davon werden Grundstückserlöse und Landeszuschüsse vorfinanziert. Die Ratsmitglieder verabschiedeten den Haushalt mit zwölf Ja-Stimmen und einer Enthaltung. Abschließend diskutierten sie über die Streu- und Räumpflicht von Anliegern sowie den zu erhebenden Wirtschaftswegebeitrag. "Wenn jeder seinen Kram in Ordnung halten würde, bräuchten wir den Wegepfennig nicht", beklagte ein Rat die Nachlässigkeit mancher Bürger.

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