Pandemie Was leistet das wieder eröffnete Impfzentrum?

Bernkastel-Wittlich · Um die Impfkampagnevoranzubringen, wurde das Impfzentrum in Wittlich Anfang Dezember wiedereröffnet. Mit welchem Erfolg?

Pandemie: Was leistet das wieder eröffnete Impfzentrum?
Foto: TV/Joanne Mott

Bis die Impfkampagne in der vierten Corona-Welle noch mal so richtig in Schwung kam, bibberten Menschen vor den Impfbussen teils stundenlang draußen in der Kälte, um mit Glück eine Coronaschutzimpfung zu ergattern: Zu Beginn der vierten Coronawelle und der Wiedereröffnung des Wittlicher Impfzentrums gab es auf die Impfbusse, die alle paar Tage auch mal im Landkreis unterwegs sind, einen Massenansturm (wir berichteten). In den langen Warteschlangen in der Kälte mussten neben jungen Menschen, die sich eine Erstimpfung verabreichen lassen wollten, unter anderem auch chronisch kranke sowie alte Menschen – teils auf Rollatoren – für Stunden in der Kälte ausharren, um eine Impfung zu ergattern. Schnell war klar: Impfbusse und Hausärzte allein konnten den Andrang auf Corona-Schutzimpfungen in der vierten Welle nicht bewältigen. Auf Initiative von Landrat Gregor Eibes wurde deshalb das Impfzentrum in Wittlich, das im September geschlossen worden war, mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) wieder geöffnet. Seit Montag, 6. Dezember, können sich Bürger dort mit Terminanmeldung impfen lassen. Donnerstags wird ohne Terminvereinbarung geimpft.

Aber wie läuft der Betrieb im Impfzentrum des Landkreises seit Wiedereröffnung? Lohnt sich die Wiedereröffnung oder herrscht dort mittlerweile schon wieder eine Flaute?

Wir haben nachgefragt: Innerhalb der ersten zwei Betriebswochen, vom 6. bis zum 18. Dezember, so die Kreisverwaltung, wurden im Impfzentrum in der Schlosstraße 4361 Impfungen verabreicht: Dabei handelte es sich in 85 Prozent der Fälle um Boosterimpfungen. Nur zehn Prozent der verabreichten Impfdosen dienten für eine Erstimpfung. Fünf Prozent entfielen auf Zweitimpfungen.

Die aktuelle Kapazität des Impfzentrums sei ausreichend für bis zu 500 Impfungen am Tag, erklärt die Kreisverwaltung. Und dabei soll es auch vorerst bleiben. Ein Ausbau der Kapazität sei derzeit nicht in Planung, erklärt die Verwaltung. 13 Mitarbeiter sind dort jeden Tag im Einsatz. Nach der Schließung des Impfzentrums im September mussten die Mitarbeiter, wie die Verwaltung erklärt, neu eingeteilt werden und stammen auf Grund der Kooperation mit dem DRK zum Teil aus den Personalbeständen des Wohlfahrtsverbands und zum Teil aus Personal der Kreisverwaltung. Die im Impfzentrum eingesetzten Ärzte und Apotheker arbeiten nach Angaben der Verwaltung auf Honorarbasis. Die Abrechnung erfolge mit der Kassenärztlichen Vereinigung Trier.
Wie lange soll das Impfzentrum nun geöffnet bleiben? „Bei dem Impfzentrum Wittlich handelt es sich nicht um ein Landesimpfzentrum sondern um ein kommunales Impfzentrum“, erklärt die Kreisverwaltung. „Es ist beabsichtigt, das Impfzentrum so lange wie nötig weiter zu betreiben.“ Dazu seien mit allen beteiligten Akteuren wie dem DRK bereits Gespräche geführt worden. Damit das Impfzentrum noch einige Zeit in Betrieb bleiben kann, „müssen insbesondere auch Mietverträge für die Halle (Ex-Hela-Markt) und Ausstattung verlängert werden“.

Wie bewertet die Kreisverwaltung die Wiedereröffnung der Einrichtung und die dort geleistete Arbeit für die Gesundheit und den Impfschutz der Kreisbewohner? Welche Zwischenbilanz zieht die Kreisverwaltung?
„Wir sehen die Wiedereröffnung als großen Erfolg, was die ausgelastete Terminbuchung bestätigt. Jede einzelne Impfung ist wichtig auf dem Weg aus der Pandemie“, erklärt Pressesprecherin Stefanie Rodermund.

Appell des Landrats: „Verschiedene Mutanten des Sars-CoV2-Virus und die kalte Jahreszeit stellen uns aktuell vor die Herausforderungen der vierten Corona-Welle“, sagt Gregor Eibes. Deshalb habe der Landkreis Anfang Dezember in eigener Verantwortung das bisherige Ende September geschlossene Impfzentrum im ehemaligen Hela-Baumarkt als kommunale Impfstelle wieder eröffnet und biete dort den Bürgern sechs Tage in der Woche die Möglichkeit, sich gegen Corona impfen zu lassen. Eibes: „Ich hoffe sehr und appelliere deshalb eindringlich an alle impffähigen Menschen im Kreis, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen und auch die wichtige Booster-Auffrischungsimpfung wahrzunehmen. Denn durch die Impfung schützen wir uns selbst und unsere Mitmenschen.“

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