Wasser sparen

Morbach. Wegen der anhaltenden Trockenheit kommt es zu Engpässen in der Wasserversorgung in allen 19 Ortsbezirken der Einheitsgemeinde Morbach: Rasen sprengen und Auto waschen ist verboten.

Stellen Sie sich vor, Sie drehen den Wasserhahn auf, weil Sie Wasser trinken, Kaffee kochen oder Essen zubereiten wollen, und es kommt kein Tropfen mehr heraus. Diese Situation hat Hausfrau Gertrud Kimmer, Tannenweg 11, am Freitag Nachmittag erlebt und wird sie so schnell nicht wieder vergessen. Sie sagt: "Es ist so bequem und selbstverständlich, wenn das Wasser fließt. Doch wenn es plötzlich einmal nicht mehr läuft, merkt man erst welch ein kostbares Gut einem fehlt."Wasserspiegel im Hochbehälter gesunken

Am Samstag dann kam es in allen 19 Ortsbezirken der Einheitsgemeinde Morbach durch ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr zu folgendem Aufruf: "Achtung, Achtung! Hier ist eine Information der Gemeindewasserwerke. Wegen der anhaltenden Trockenheit kommt es zu Engpässen in der Wasserversorgung. Das Bewässern von Anlagen und Gärten sowie das Waschen von Autos ist ab sofort verboten. Wir bitten um ihr Verständnis." Grund dieses Aufrufes, so Hans Jung, Ortsvorsteher und erster Beigeordneter, in Vertretung von Bürgermeister Gregor Eibes, und Johannes Buschbaum, stellvertretender Werkleiter, ist eine am Freitag Nachmittag um 16 Uhr bei den Wasserwerken eingegangene Meldung, dass in den Häusern im Tannenweg in Morbach plötzlich kein Wasser mehr läuft. Ursache war ein gesunkener Wasserspiegel im Hochbehälter Ortelsbruch, der von den Mitarbeitern der Wasserwerke Werner Martini und Paul Reitz in unermüdlicher Arbeit bis 23.30 Uhr behoben wurde. In Anbetracht dessen, dass es schon längere Zeit nicht mehr geregnet hat, die Hitzeperiode weiter anhält und die Wasservorräte ständig sinken, haben die Wasserwerke in Absprache mit Hans Jung, diese, wie sie sagen, "vorbeugende Maßnahme" ergriffen, um einen drohenden Wassernotstand zu verhindern, und zu sichern, dass in den Haushalten und in den gewerblichen Betrieben noch genügend Wasser zur Verfügung bleibt. Gertrud und Toni Kimmer haben volles Verständnis für dieses Verbot und erklären sich solidarisch, weil sie die Auswirkungen hautnah erfahren haben. "Erste Sparmaßnahmen haben wir auf diesen Hinweis schon ergriffen", sagten sie. "Das immer kostbarer werdende Wasser darf man in so einer Situation nicht verschwenden", ist ihre einhellige Meinung. "Wir werden nun unseren Rasen und Garten nicht mehr sprengen. Außerdem haben wir einen Eimer in der Küche stehen und sammeln das Wasser beim Salatwaschen zum Blumengießen." Ortsvorsteher Egon Schabbach aus Rapperath findet diese Information auch berechtigt. "Wasser ist ein kostbares Gut, das man in dieser prekären Situation nicht unbedingt für Rasen sprengen oder Autowaschen verschwenden muss." Auch Alice Kaas aus Bischofsdhron findet es richtig, dass jetzt Wasser eingespart wird. Sie sagt: "Man darf nicht solange warten, bis es zu spät ist." Ortsvorsteher Hans Jung teilte am Samstag Abend mit: "Alle Ortsbezirke sind zur Zeit noch gut versorgt. Wenn die Hitzewelle jedoch weiter so anhält, und es keinen Regen gibt, kann es allerdings zu Versorgungsproblemen kommen. Das Problem ist, der Wasserverbrauch bei den tropischen Temperaturen steigt, und die Brunnen bringen immer weniger Wasser. Die Mitarbeiter der Wasserwerke sind jedoch ständig im Einsatz, um das Wasser durch Verbundleitungen in die Hochbehälter zu pumpen, wo der Wasserstand unnormal tief gesunken ist." Herr Jung hofft: "Wenn alle auf freiwilliger Basis den Wasserverbrauch auf das nötigste reduzieren, kann ein Wassernotstand in der Gemeinde verhindert werden. "

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