Wasserspiele im Plastik

THALFANG. Rechtzeitig zum großen Sommergeschäft hat die Thalfanger Hochwald-Sprudel die Testphase der im Dezember 2005 installierten Abfüllanlage für PET-Flaschen abgeschlossen.

Mehr als 20 Millionen Euro steckte Hochwald-Sprudel in die zweite Abfülllinie für PET-Flaschen in Thalfang, deren modernste Technologie jetzt voll funktionsfähig ist. Trotz einiger Verzögerungen gelang es, die stetig wachsende Nachfrage nach eigenen Erzeugnissen und Fremdabfüllungen zu befriedigen. Dass die Module des Herstellers Krones in der Ende 2000 eingeweihten Halle montiert werden konnten, bevor der Anbau fertig gestellt wurde, trug wesentlich dazu bei. "Wir konnten die in der Anfangsphase unvermeidlichen Ausfallzeiten minimieren und die Leistung Schritt für Schritt steigern", berichtet Marco Schupp. Füllte die Voll-Aseptikablage im Probebetrieb nur etwa 10 000 PET-Flaschen pro Stunde ab, laufen inzwischen je nach Format bis zu 40 000 vom Band - das Doppelte der ersten PET-Schiene: "Eine allein ist ineffizient", weiß Günter Schupp, der sich mit seinem 28-jährigen Sohn die Geschäftsführung teilt. Konnten 2005 in Schwollen die beiden benachbarten Betriebe mühelos integriert werden, so stellte die zweite Produktionsstätte der ehemaligen Thalfanger Diamant-Quelle die Unternehmensleitung vor enorme Herausforderungen: 18 Kilometer ist der Stammsitz entfernt, der Ausbau der Landesstraße 164 am Erbeskopf verlängerte die Fahrzeiten für die 20 bis 30 Lastwagen, die täglich zwischen den beiden Standorten pendeln. Zudem musste das Zweigwerk schon nach wenigen Monaten modernisiert und von 11 000 auf 18 500 Quadratmeter erweitert werden - unter anderem für Blaszentrum, Tanklager und sechs Rampen, wo die Speditionen andocken. "Obwohl wir immense Investitionen tätigen mussten, sind wir heilfroh, dass wir Thalfang haben", betont Marco Schupp: Ohne die dortigen Kapazitäten wäre es unmöglich gewesen, die Lohnabfüllungen in dem von den Partnern gewünschten Maß zu bewerkstelligen: "Dann wären Konkurrenten zum Zug gekommen." Ein dickes Lob zollt der Juniorchef den 65 Beschäftigten der "Filiale", die im Vierschichtbetrieb unter der Leitung von Lothar Ludes, Frank Valerius, Vladimir Strukov und Claus Braunschedel "Vorbildliches geleistet haben". In letzter Zeit hat die Firma öfter mit Stromausfällen zu kämpfen: "Acht Stunden müssen wir aussetzen, bis der Reinraum wieder steril ist." Die beiden Geschäftsführer erklärten, dass die 1,5-Liter-Flasche an Beliebtheit gewinne. Guten Erfolg habe das kalorienarme "Wasser Plus" mit Apfel-, Orangen- oder Himbeergeschmack ohne Konservierungsstoffe. Kreiert wurde eine neue Kunststoff-Flasche, in der auch die Berg-Quelle verkauft wird: "Sie ist leichter und stabiler als die bisherigen." Mit nunmehr drei Glas- und vier PET-Linien sieht sich die Firma für die Zukunft bestens gerüstet. Das zehn Hektar große Areal in Thalfang bietet überdies die Möglichkeit, bei Bedarf schnell zu reagieren und das Gebäude zu vergrößern: "Im Gegensatz zu Schwollen haben wir ideale Voraussetzungen zur Expansion." Aus den Quellen im Haardtwald und in Malborn steht auch auf lange Sicht genügend Wasser zur Verfügung. Für 2006 peilt der PET-Pionier rund 500 Millionen Füllungen an, wovon jeweils die Hälfte auf Eigen- und Fremdprodukte entfällt. Ein Drittel steuert Thalfang bei.

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