"Wasserspuren" werden konkreter

THALFANG. Geduld ist die Königsdisziplin in der Kommunalpolitik. Der geplante Mineralwasser-Lehr- und Erlebnispfad sollte eigentlich pünktlich zum 175. Geburtstag des Haardtwaldes im Oktober vergangenen Jahres feierlich eröffnet werden. Doch aus dem ungewöhnlichen Geburtstagsgeschenk wurde zunächst nichts. Jetzt ist die Finanzierung offenbar gesichert.

In der Zwischenzeit gibt es für die geplante Touristen-Attraktion unter dem Begriff "Wasserspuren im Haardtwald" eine Zusage von der Firma Diamantquelle, die 375 000 Euro zu den Gesamtkosten vom 150 000 Euro beisteuern will. Den gleichen Betrag will der Zweckverband der zwölf Gemeinden ausgeben, in dessen Verantwortungsbereich der Haardtwald liegt. Fehlen noch 75 000 Euro, die das Umweltministerium in Mainz zuschießen will.Einzigartige Konzeption

Was den finanziellen Lückenschluss angeht, gibt es positive Signale aus Mainz, nachdem im Haushalt 2003 kein Geld locker gemacht werden konnte. Allerdings, so wurde laut Verbandsvorsteher Hans-Dieter Dellwo versichert, dass das vorgelegte Konzept "sehr überzeugend" sei. "Bis Ende März" soll laut Michael Suska von der Verbandsgemeinde Thalfang der Bewilligungsbescheid vorliegen. Die Verbandsversammlung stimmte in der vergangenen Woche der Finanzierung zu. Einzige Bedingung: Die Obergrenze von 37 500 Euro für den Zweckverband darf nicht überschritten werden. Der Lehrpfad, der in seiner Konzeption wohl einzigartig in Rheinland-Pfalz ist, wird auf dem Waldparkplatz in unmittelbarer Nähe des Mineralwasser-Abfüllbetriebs Diamantquelle in Thalfang beginnen. Es sind insgesamt zwei Rundwege - vier und sieben Kilometer lang - mit 24 Stationen geplant, an denen den Besuchern die Bedeutung des Mineralwassers verdeutlicht werden soll. Zwar werden im Haardtwald erst seit dem Jahr 2000 Mineralwasser-Vorkommen gefördert, doch kann man das Thema in Thalfang mindestens bis ins Jahr 1780 zurückverfolgen, als ein Thalfanger Arzt die Heilkraft des Wassers lobte. Der Lehrpfad befasst sich auch mit dem Standort Haardtwald selbst. Die Spaziergänger können sich auch über die Geschichte und wirtschaftliche Bedeutung des 350 Hektar umfassenden Areals informieren. Der Lehrpfad ist eingebunden in ein Gesamtkonzept. Ebenfalls vorgesehen sind die Markierung der Themenwanderwege "Wasserspuren in Thalfang" und "Wasserspuren zum Erbeskopf" sowie Orientierungstafeln im Zusammenhang mit der Zentralen Wasseraufbereitungsanlage und Info-Tafeln über "archäologische Fundorte". Die Hausaufgaben sind gemacht. Jetzt heißt es abwarten. Ist der Bewilligungsbescheid da, kann mit mit dem Büro "Imago 87" aus Freising ein Zeit- und Ablaufplan erstellt werden. In einer Zweckverbandsversammlung Anfang April will man die Aufträge vergeben. Außerdem werden sich die Mitglieder des Zweckverbandes, in denen die Bürgermeister der betroffenen zwölf Gemeinden sitzen, künftig in nicht-öffentlichen Sitzungen mit Vertretern des Forstes, mit Fachleuten aus dem geologischen Bereich und der Firma Diamantquelle treffen, um Details abzustimmen. Bis wann soll das Projekt nun umgesetzt sein? In dieser Frage ist Verbandsvorsteher Dellwo inzwischen vorsichtig: "Es wäre schön, wenn das Projekt zur Landesgartenschau fertig ist." Das sei jedoch nicht realistisch. Denn die Blumenschau beginnt bereits am 22. April. Aber wie war das noch: Geduld ist eine Königsdisziplin …

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