Weg für Naturbad-Sanierung ist frei

Die Einigung im Streit um die Finanzierung des Naturfreibads im Staden beendet eine Hängepartie. Die Stadt Idar-Oberstein muss nach den jetzigen Planungen nur noch 21 500 Euro beisteuern.

Idar-Oberstein. Kann im Naturbad im Staden im nächsten Sommer wieder geschwommen werden? Die Chancen dafür stehen zumindest nicht schlecht, wie am Mittwochabend im Stadtrat von Idar-Oberstein deutlich wurde. Das größte Hindernis auf dem Weg zu einem Happy End ist überwunden: Die Finanzierung für die Sanierung des Sorgenkindes ist nach langwierigen Verhandlungen endlich unter Dach und Fach. "Es hat uns sehr leid getan, dass es sich so lange hingezogen hat", meinte der Beigeordnete Friedrich Marx mit Blick auf die aufreibende Hängepartie, an deren positiven Ausgang manche schon nicht mehr geglaubt hatten. Die Alternative dazu wäre als einziges Druckmittel eine Klage gegen das Planungsbüro gewesen, die nach Einschätzung des Dezernenten der Stadtwerke den neuen Sanierungsanlauf aber wohl sogar auf Jahre hinaus verhindert hätte. Während das Maßnahmen-Paket dafür schon länger geschnürt ist, war lange umstritten, wer welchen Anteil bezahlt. Die Stadt sollte zunächst rund 107 000 Euro beisteuern. Der renommierte Gutachter Professor Gunter Gansloser, der die Berechnung im Auftrag der Stadtwerke überprüfte, kam hingegen nur auf eine Summe von knapp 47 000 Euro - was von der Gegenseite schließlich akzeptiert wurde.

Vier Experten handeln Kompromiss aus



Die Versicherung des Planers, die den Löwenanteil der Kosten übernimmt, hatte wie die Stadt zwei namhafte Experten eingeschaltet, so dass mit den beiden für die Stadt Tätigen insgesamt vier mit am Verhandlungstisch saßen - hinsichtlich des Sachverstandes für Naturbäder die Crème de la Crème in Deutschland. Weil die Versicherung auch den Kostenanteil für den bereits früher erfolgten Sandaustausch in Höhe von 25 000 Euro übernimmt, bleiben jetzt letztlich noch rund 21 500 Euro an der Stadt hängen. "Das ist ein erträglicher Preis. Wir freuen uns sehr", bekundete Alexander Reinert (LUB). Er rechnete vor, dass das geplante Kombibad allein in einer Woche so viel koste. Er traue sich allerdings nicht, eine Garantie dafür zu geben, dass das Naturbad schon 2011 wieder eröffnet werden kann, meinte Friedrich Marx. Denn damit die Gewährleistungspflicht für die Firma, die das Bad einst gebaut hat, nicht verfällt, wird voraussichtlich anstelle der Stadtwerke das Planungsbüro den Auftrag für die Nachbesserungen erteilen. "Dann sind wir aber nicht mehr Herr des Verfahrens und haben keinen direkten Einfluss", meinte der Beigeordnete auf die Frage von Doris Warrass (Freie Liste), ob die Stadt eine Zeitvorgabe für die Ausführung der bereits festgelegten Sanierungsmaßnahmen machen könne. Die FL-Vertreterin, die auch 2. Vorsitzende des Fördervereins Stadenbad ist, sagte aber auf jeden Fall dessen weitere finanzielle und tatkräftige Unterstützung zu. Während auch Elisabeth Jost (SPD) und Armin Korpus (CDU) ihre Freude über die gute Nachricht zum Ausdruck brachten, appellierte Alexander Reinert an die Stadtwerke, frühere Fehler in der Betriebsführung nicht zu wiederholen und die Hygienevorschriften sowie alle anderen Auflagen streng zu beachten. Das Naturbad ist aus seiner Sicht kein vollständiger Ersatz für ein Freibad: "Dafür reicht die Kapazität nicht."

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