Weg für Wild bei Greimerath

Nicht nur Schulen und Schwimmbäder profitieren vom Konjunkturprogramm II, sondern auch Wild und Brückenbauer: Das Bundesministerium hat grünes Licht für die seit vielen Jahren geforderte Grünbrücke bei Greimerath gegeben.

Wittlich/Greimerath. Was Forstleute und Jäger mindestens bereits seit 2000 fordern, wird nun wahr: Bei Greimerath wird eine Wildbrücke gebaut. Dies teilte das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium auf TV-Anfrage mit. Die Mittel für die Brücke kommen aus dem Konjunkturprogramm II. Im Rahmen dessen hatte der Bund zum erstem Mal die Möglichkeit eröffnet, an bestehenden Straßen Grünbrücken zu bauen. Aus Mainz hieß es nun, das Land habe die möglichen rheinland-pfälzischen Standorte Greimerath und Enkenbach-Alsenborn bereits vorab auf das Tiervorkommen hin untersucht, der Nutzen für die Natur sei belegt.

Nun soll der Landesbetrieb Mobilität unverzüglich seine Arbeiten für den Bau der Brücke aufnehmen. Wie viel der Bau kosten wird, war nicht zu erfahren. Die Wildbrücke über die A 1 bei Wittlich hat rund zwei Millionen Euro gekostet.

Bei Greimerath durchschneidet die A 1 einen alten Fernwechsel des Wildes. Mit Hilfe der Grünbrücke kann dieser Wechsel wieder belebt werden, so dass die ehemals getrennten Populationen ihre Gene wieder austauschen können. Damit wird die Gefahr der Degeneration der Tiere vermindert. Viele Menschen und auch Verbände haben sich für eine Wildbrücke bei Greimerath eingesetzt. Einer von ihnen ist Hermann Bornmüller, pensionierter Forstamtsleiter aus Wittlich und Vorsitzender des Naturschutzbeirats des Kreises. Die Neuigkeiten aus Mainz kommentiert er mit den Worten: "Das ist eine freudige Botschaft." Spätestens als bekannt wurde, dass als Ausgleichsmaßnahme für die B 50 neu eine Wildbrücke über die A 1 bei Wittlich gebaut werden sollte, hatte sich Bornmüller für eine Brücke bei Greimerath starkgemacht. Dort hält er eine solche Einrichtung für sinnvoller. Bereits 2000 hatte sich der Rotwildring Cochem-Kondel dafür ausgesprochen.

Nicht ganz so lange her ist es, dass der Naturschutzbund Deutschland Greimerath im Bundeswegeplan als Wildbrücken-Standort mit "vordringlichem Bedarf" bezeichnet hat. Auch der Landesjagdverband wollte die Brücke.

Auf der politischen Seite haben Landrätin Beate Läsch-Weber und Bundestagsabgeordneter Karl Diller für das Projekt getrommelt. Der Greimerather Gemeinderat hatte sich ebenfalls für die Brücke ausgesprochen.

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