Weg geebnet für Banken-Ehe

Außergerichtlicher Vergleich: Die Vereinigte Volksbank AG hat sich mit einer Aktieninhaberin geeinigt, die mit einer Klage bisher das Zusammengehen von Volksbank und Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich verhindert hat.

Wittlich/Cochem. Die Fusion der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich mit der Vereinigte Volksbank Aktiengesellschaft ist nach Auskunft des Volksbank-Vorstands einen entscheidenden Schritt weiter. So habe sich die Bank mit einer Klägerin geeinigt. Diese hatte sich gegen den Beschluss zur Umwandlung der Bank von einer Aktiengesellschaft in eine Genossenschaft gewehrt (der TV berichtete). In einem Schreiben der Bank an die rund 1400 Aktionäre heißt es, dass 150 Euro pro Aktie an die Eigner gezahlt werden, die den im Handelsregister einzutragenden Formwechsel der Bank nicht mitmachen möchten. Laut Volksbank-Vorstand Peter van Moerbeeck trifft dies auf rund 150 Aktionäre zu. Die übrigen rund 1250 Aktionäre werden mit der Fusion zu Genossen mit einem Anteil von 50 Euro an der dann neuen Bank. Weitere 100 Euro werden bar gezahlt. Sowohl Abfindung als auch Zuzahlung für diejenigen, die den Formwechsel der Bank mitmachen, werden ab Eintragung des Formwechsels mit acht Prozent verzinst. Aufgrund rechtlicher Vorgaben zahle die Volksbank 5,32 Prozent Zinsen, heißt es im Aktionärsbrief. Die restlichen 2,68 Prozent übernimmt die Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich. Van Moerbeeck hofft nun, dass die Fusion der beiden Institute noch in diesem Jahr über die Bühne gehen kann. Die Entscheidung für die Fusion der dann zwei Genossenschaftsbanken muss auf getrennten Mitgliederversammlungen fallen. Weniger erfreulich für die Aktionäre der Vereinigten Volksbank AG ist die Mitteilung, dass wegen möglicher Probleme mit drei größeren Krediten stille Reserven mobilisiert worden seien. Zudem habe es Gespräche mit der Sicherungseinrichtung des Bundesverbands der Volksbanken und Raiffeisenbanken gegeben, heißt es im Aktionärsbrief. Diese Einrichtung hat laut eigener Aussage die Aufgabe "drohende oder bestehende wirtschaftliche Schwierigkeiten bei den angeschlossenen Banken" abzuwenden. Diese Risikovorsorge hat nach Auskunft der Volksbank keinen Einfluss auf die Fusion. Auch die Einlagen seien nicht gefährdet. Extra Bankenfusion: Aufgrund der unterschiedlichen Rechtsform von Vereinigte Volksbank und Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich ist eine Fusion nicht ohne weiteres möglich. Erst muss die als Aktiengesellschaft firmierende Bank in eine Genossenschaftsbank umgewandelt werden. Erst dann können sich die beiden genossenschaftlichen Finanzinstitute vereinigen. Die neue Genossenschaftsbank mit rund 260 Mitarbeitern und 22 Geschäftsstellen in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell würde mit einer Bilanzsumme von rund 750 Millionen Euro zur wohl größten Genossenschaftsbank zwischen Trier und Koblenz. (har)

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