Wo heute die Autobahn A 60 die A 1 kreuzt, wurde am 24. Mai 1845 der Pohlbacher Bürger Matthias Poss tödlich vom Blitzschlag getroffen. "Er könnte fast als Stammvater von Altrich gelten, stammen doch sehr viele Familien von ihm ab", betont Heinrich Benz, Mit- Initiator für die Wiedererrichtung und Restaurierung des "Poss-Kreuzes" bei der Gebet- und Segensfeier. Die Entfernung des Kreuzes wegen des Baus des Wittlicher Autobahnkreuzes nutzten die Altricher zur gründlichen Sanierung. Denn die Inschrift dieses Kreuzes war nicht immer eindeutig. Matthias-Pilger, die am Poss-Kreuz vorbei kamen, hielten es, weil ohne lesbaren Namenszug, für das von ihnen gesuchte Kreuz des auf der Wallfahrt verstorbenen Pilgers Schmitt und ließen eine neue Inschrift anbringen. "Schon als Nachfahre ist es mir ein Anliegen gewesen, dieses Kreuz zu erhalten. Beim Gedenken an das Unglücksopfer habe ich auch stets an die tödlich Verunglückten aus meiner Familie gedacht", sagt Benz. Er regt an, hier an alle Opfer von Unfällen und Katastrophen zu denken. Die Nähe zur neuen Autobahn, auf der sich bereits kurz nach Fertigstellung ein Verkehrsunfall ereignete, gibt diesem Anliegen eine besondere Aktualität. Da der ursprüngliche Unfallort von Poss nicht mehr erreichbar ist, habe man mit Zustimmung des Gemeinderates dieses Kreuz zu einer Wegekreuzanlage ausgebaut. "Kreuze sind Zeichen zum Innehalten", sagt Pastor Schneider, "zumal wenn sie an Kreuzungen stehen. Sie mahnen zum Nachdenken, welche Richtung die richtige ist. Sie laden aber auch ein, persönliche Bitten und Dank vor Gott zu bringen." Das "neue" alte Wegekreuz mit Bank im Gemeindewald lade ein, über den eigenen Weg nachzudenken oder ein Gebet zu sprechen, so Schneider. Bürgermeister Bonny lobt: "Allen fleißigen Händen, die die vielen Kreuze in Altrich so gut in Schuss halten, gilt Dank und Anerkennung."