Eigentlich hatten die Organisatoren nur eine einjährige Pause einlegen wollen. Denn der Erfolg der ersten beiden Aufführung der Weihnachtsgeschichte mit je 700 bis 800 Besuchern hatte sie bestärkt, weiterzumachen. Doch eh sich die Akteure des Männergesangvereins MGV Cäcilia Horath versahen, waren aus dem einem gleich drei Jahre geworden. Inzwischen sind sie jedoch wieder mit Eifer dabei, wie im Dorf nicht zuletzt an der wachsenden Zahl der Bartträger zu sehen ist.Kostüme werden teilweise selbst gefertigt

Sie bauen Hütten, kümmern sich um die teils geliehenen teils selbst gefertigten Kostüme, treffen sich zwei Mal die Woche zu den Proben und organisieren so ganz nebenbei den Ablauf der Freilichtaufführung samt Rahmenprogramm mit Weihnachtsmarkt.Den Reiz der Horather Aufführung macht zum einen die stimmige Besetzung der zwölf Darsteller plus Erzähler aus - übrigens durchweg Sprechrollen. Maria und Josef und die drei Weisen werden den Erwartungen ebenso gerecht, wie Hirten und Herbergsleute, Engel und Erzähler.Damit dies gelingt, legt das Krippenspiel-Team großen Wert auf Licht- und Tontechnik. Das zweite große Plus sind die lebenden Tiere. Der Ochse wird zwar aus nachvollziehbaren Gründen von einem Rind gedoubelt, aber der Esel ist echt. Davon konnten sich die Zuschauer bei der letzten Aufführung überzeugten, da das als störrisch verkannte Tier just im passenden Moment sein "Iaaaah" dazu gab. Außerdem werden nicht nur Schafe das Freiluft-Bühnenbild mit selbst gezimmertem Stall, Herbergen und Gatter bereichern. Bei der Hirtenszene am Lagerfeuer sind sogar Lämmer dabei. Dass sich das Ganze in exponierter Ortsrandlage mit zur Hochwaldhalle ansteigender Tribüne zutragen wird, die noch mit Stufen ausgestattet werden soll, kommt der Atmosphäre zusätzlich zugute. Nicht zu vergessen die Live-Musik einer Bläsergruppe des Musikvereins unter der Leitung von Franz-Josef Steffes. Feuerwehr und örtliche Vereine tragen die Verantwortung für Parkplatzeinweisung und Verkehrsregelung.Die Aufführung der Weihnachtsgeschichte beruht auf einer Idee von Gregor Steffes. Der Hobby-Schafzüchter hatte in einer Fachzeitschrift von einem reinen Hirtenspiel in Niederbayern gelesen und seinen Sangesbrüdern davon erzählt. In der Folgezeit besuchten einige von ihnen verschiedene Aufführungen, fuhren nach Bergweiler und sogar bis Monschau, um zu schauen, wie andere das aufziehen. Der Text ist ein Mix aus einem der Krippenspiele sowie Passagen aus Kirchenbüchern oder der Bibel, zusammengefügt und überarbeitet von Vereinskollege Bernd Thees.Daher sind die Beiden für Herbert Schmitz die eigentlichen Väter des Krippenspiels. Obwohl die Vereinsmitglieder insgesamt sehr engagiert bei der Sache seien, wie der Vorsitzende betont. Daher konnte sich der Bühnenaufbau auch schon Wochen vor der Aufführung sehen lassen. Laut Thees wird das Krippenspiel bei jedem Wetter außer bei strömendem Regen aufgeführt. Ausweichtermin wäre dann der vierte Advent.Mit der Weihnachtsgeschichte setzt der Männergesangverein, der 2004 sein 80-jähriges Bestehen feiert, eine Vereinstradition fort.Denn schon die Gründer waren in Sachen Theater aktiv. Mit einer Wanderbühne zogen sie über die Dörfer, um Geld zu verdienen, mit dem sie den Verein erhalten konnten. Der heutige Antrieb ist laut Steffes ein anderer: "Aufs Weihnachtsfest einzustimmen und den Leuten eine kleine Freude zu bereiten."Beginn der Freilichtaufführung ist am dritten Adventssonntag, 14.Dezember, um 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 2,50 Euro. Für Kinder bis zehn Jahren ist darin eine Portion Pommes frites und ein Getränk enthalten. Zur Einstimmung auf die Weihnachtsgeschichte richtet der Gesangverein am Nachmittag ab 14 Uhr in der Hochwaldhalle einen Weihnachtsmarkt mit Kaffee und Kuchen aus.Weitere Infos unter mgv-caecilia-horath.de.