Brauchtum Weihnachtsmärkte an der Mosel eröffnet: Show auf dem Eis und fünf Nikoläuse

Bernkastel-Kues/Traben-Trarbach · In Traben-Trarbach und Bernkastel-Kues wurden am Wochenende die Weihnachtsmärkte eröffnet. Stadtbürgermeister Wolfgang Port verliert seine Wette und muss singen.

 Der Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz in Bernkastel ist eroeffnet. TV-Foto: Klaus Kimmling

Der Weihnachtsmarkt auf dem historischen Marktplatz in Bernkastel ist eroeffnet. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: TV/Klaus Kimmling

Da ist Stadtbürgermeister Wolfgang Port von den Weihnachtsmännern seiner Stadt im Stich gelassen worden: Gerade mal fünf der rotgekleideten Gesellen mit den weißen Rauschebärten kamen zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf den Bernkasteler Marktplatz, zwei auf einer Harley Davidson.

Dabei hätten es 40 sein sollen, genauso viele wie es den Bernkasteler Weihnachtsmarkt an Jahren bereits gibt. So musste das Stadtoberhaupt wegen einer Wette mit dem eingeladenen Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe zum Mikrofon greifen und stimmgewaltig „Alle Jahre wieder“ anstimmen, zuerst alleine, anschließend mit Unterstützung von Wolfgang Gilles und Peter Schmitgen und den hunderten Besuchern, die am Samstag zur Eröffnung gekommen waren. Und dann endlich kam der Nikolaus im Bischofsgewand per Pferdekutsche angefahren und beschenkte die vielen Kinder unter den Besuchern.

Die Trierer haben von den Bernkastelern profitiert, verrät Leibe auf Nachfrage von Bianca Waters, die die Veranstaltung moderiert. Denn erst zwei Jahre nach Bernkastel-Kues sind die Trierer mit ihrem Weihnachtsmarkt gestartet. Wenn sich der Markt in Trier auf zwei Plätze beschränke, verteilen sich die 48 Holzhütten in Bernkastel-Kues über die vielen engen Gassen. Dort tummeln sich am Samstagnachmittag bereits zahlreiche Besucher und schlürfen den Glühwein aus den gläsernen Jubiläumsbechern, die extra zum 40-jährigen Bestehen des Marktes entworfen wurden. „Es ist wunderbar hier. Mir gefällt das Altstadtambiente gut“, sagt Inge Baensch aus Frankfurt. „Uns war gar nicht bewusst, dass es ein so großer Weihnachtsmarkt ist.“ Dabei erwarten die Besucher des Bernkasteler Weihnachtsmarktes noch viele Höhepunkte, verrät Viktor Hees vom Bernkastel-Kueser Werbekreis. Fackelschwimmen, der Adventskalender auf dem Marktplatz, der 40-Schaufenster-Wettbewerb – den Besuchern wird in Bernkastel-Kues viel geboten.

Genauso wie in Traben-Trarbach, wo der Mosel-Wein-Nachts-Markt bereits einen Tag vorher bei milden Temperaturen eröffnet wurde. „Bei der Eröffnung wird es jedes Jahr ein Grad wärmer“, sagt Marcus Heintel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, und verweist werbetüchtig darauf, dass die Besucher nicht nur Glühwein, sondern auch den kühlen Moselwein genießen sollen.„Unser Markenzeichen“, stellt er heraus.

 In Traben-Trarbach wurde der 7. Mosel-Wein-Nachts-Markt an der Schlittschuhbahn eröffnet. Mit von der Partie die jungen Damen der Piccologarde des KVTT. TV-Foto: Klaus Kimmling

In Traben-Trarbach wurde der 7. Mosel-Wein-Nachts-Markt an der Schlittschuhbahn eröffnet. Mit von der Partie die jungen Damen der Piccologarde des KVTT. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: Volksfreund/Klaus Kimmling

Auf der Eisbahn neben dem alten Bahnhof, auf dem sich viele Weinmajestäten vor den Augen der zahlreichen auswärtigen Besucher zu dem Anlass versammelt haben, stellt Landrat Gregor Eibes die Vorzüge des unterirdischen Mosel-Wein-Nachts-Marktes heraus. „Was hier entstanden ist, ist ein Gewinn für die ganze Region. Es ist einer der ganz besonderen Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz“, sagt er. Doch schnell verziehen sich die Neugierigen nach den Böllerschüssen der Sponheimer Musketiere in die Keller, über die sich der Mosel-Wein-Nachts-Markt auch in diesem Jahr verteilt.

Dort freuen sich die Standbetreiber über die zahlreichen Besucher, die die ersten Mitbringsel und Weihnachtsgeschenke suchen. Am Stand von Detlef Müllers aus Kröv zeigen sich bei den kleinen Flaschen mit den vielen unterschiedlichen Likören bereits erste Lücken, und auch der erste Topf mit Glühwein ist trotz der warmen Temperaturen im Keller des Moselschlösschens bereits leer. Was ist neu in diesem Jahr? Kerstin Haag, kommissarische Leiterin der Traben-Trarbacher Touristinformation, weist auf das Kulturangebot im Stadtteil Trarbach hin, das erstmals das Angebot des Mosel-Wein-Nachts-Marktes auf der Trabener Seite ergänzt. Zudem habe man ein Sicherheitskonzept erarbeitet. „Die Aussteller und Kellerbetreiber müssen wissen, wie man bei einem Stromausfall oder plötzlichem Hochwasser reagiert“, sagt sie.

Das Konzept soll in den kommenden Jahren fortgeschrieben werden. Und auch an der Verbesserung der Parksituation wird weiter gearbeitet. Sechs Studenten der Polizeischule Hahn untersuchen die Verkehrssituation an den Markttagen. Deren Erkenntnisse sollen im kommenden Jahr bei den Planungen berücksichtigt werden.

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