Auslese Wein auf dem Vulkan

Rebstöcke sind ganz schön robust. Während derzeit in vielen Gärten die Pflanzen mangels Regen ihre Blätter hängen lassen, reifen die Trauben an den Reben munter weiter.

 Hans-Peter Linz Kommentarfoto Online

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Foto: TV/Christian Weidner

Wenn das Wetter stabil bleibt und im Spätsommer bis Herbst keine extremen Niederschläge zu erwarten sind – dann sollte einer guten Ernte nichts mehr im Wege stehen. Mit ihren tief ins Gestein reichenden Wurzeln holen die Pflanzen auch noch das letzte Quäntchen Wasser aus dem Boden heraus.
Noch extremer ist das Klima auf der Vulkaninsel Lanzarote vor der Küste Nordwest-Afrikas. Sie gilt als die trockenste der Kanarischen Inseln – mit rund 110 Millimetern Niederschlag im Jahr – im Vergleich liegt diese Menge an der Mosel zwischen 500 und 600 Millimetern. Um das auszugleichen, haben sich die Winzer auf den Kanaren schon vor vielen Jahren etwas einfallen lassen: Die Rebstöcke liegen im dunklen Vulkansand in speziellen bis zu drei Meter tiefen Löchern, die von kleinen runden Steinmäuerchen eingesäumt sind. Diese schützen den Boden vor dem Austrocknen, der nachts die Feuchtigkeit aus der Luft speichert. Empfehlenswert ist die robuste und süß-fruchtige Weißweinsorte Malvasia, die auch in anderen südeuropäischen Ländern unter ähnlichen Bedingungen reift. Es lohnt sich, sie einmal zu probieren und damit auch die Vielfalt der verschiedenen Weinsorten zu entdecken. Zum Wohl!

hp.linz@volksfreund.de

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