Wein-Nachts-Markt
Zur Debatte um die gestiegenen Kosten des Traben-Trarbacher Wein-Nachts-Markts schreibt dieser Leser:
Wenn erstmalig ein Event wie der Traben-Trarbacher Wein-Nachts-Markt geplant wird, sind Unwägbarkeiten nachvollziehbar. So geschehen im Mai 2011, als Touristikchef Holzmann seine erste Planung vorlegte. Er ging von 170 000 Euro Kosten, 142 000 Euro Einnahmen und einem Defizit von 28 000 Euroaus. Seine Schlussabrechnung im Februar 2012 sieht anders aus: Kosten 220 000 Euro (+29,4 Prozent), Einnahmen 105 570 Euro (-25,6 Prozent). Das Defizit hat sich vervierfacht. Ob solche Abweichungen selbst bei einem Erst-Event zu rechtfertigen sind, ist mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Ein weiteres Fragezeichen ergibt sich bei den Planungszahlen, die die Stadträte kannten. Herr Holzmann habe ihnen im Mai 2011 Kosten von 133 150 Euro und Einnahmen von 135 100 Euro genannt. Die Abschlusskosten werden von der Stadt auf 321 000 Euro, die Einnahmen auf 137 418 Euro beziffert. Das Defizit liegt bei 184 181 Euro und ist damit höher, als die ursprünglich geplanten Gesamtkosten. Herr Holzmann habe die Verwaltung nicht richtig informiert. Dieser argumentiert, die Verwaltung hätte Kosten des Projektes Traben-Trarbacher Unterwelt eingerechnet. Und weil nun offensichtlich niemand nachvollziehen kann, wer, wem, wann, was richtig oder falsch oder nicht gesagt hat, und wie das alles überhaupt passieren konnte, muss man sich die Hilfe eines Wirtschaftsprüfers holen. Der kostet dann auch Geld und das Defizit wird noch höher. Wer auch immer recht hat: Es bleibt der Eindruck, dass eine ganze Menge "Fachleute" offensichtlich nicht dazu in der Lage war und ist, eine Veranstaltung dieser Größenordnung auf der Basis solider Planung durchzuführen. Eigentlich müsste man dafür die Verantwortlichen in Regress nehmen, was wohl nicht geschehen wird. Bleibt die Hoffnung, dass die Damen und Herren daraus lernen und es nächstes Mal besser machen. Stefan Bischoff, Monzelfeld