Weinfest der Mittelmosel: Neuheiten und ein herber Verlust

Bernkastel-Kues · Das Weinfest der Mittelmosel naht. Das bewährte Programm lockt jedes Jahr um die 200 000 Besucher an. In diesem Jahr gibt es ein paar Neuerungen - zum Beispiel ein spezielles T-Shirt und eine Attraktion für Kleinkinder.

Bernkastel-Kues. Was ist neu, was gibt es nicht mehr beim Weinfest der Mittelmosel in Bernkastel-Kues? Fangen wir mit der Verlustmeldung an. Für viele Gäste des Weinfestes der Mittelmosel war der große Spießbratenstand der Familie Friedt ein Muss. Eine große Auswahl gab es dort nicht: Idar-Obersteiner Schwenkbraten, Krautsalat und Brot. Das war es - im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das Angebot wird es nicht mehr geben. Weinfest-Organisatorin Barbara Jakobs (Ferienland Bernkastel-Kues) weiß gar nicht genau, wie lange diese Tradition währte. "Ich glaube aber mehr als 30 Jahre", sagt sie.

Auch ein Weinfest T-Shirt


Dicht gedrängt war und ist das Programm auch Anfang September, wenn das Weinfest der Mittelmosel über die Bühne geht. "Das war alles wohl sehr stressig, und es gibt wohl auch Probleme mit der Gesundheit und der Nachfolge", erläutert Barbara Jakobs. Sie spricht von einem "großen Einschnitt" .
Darben muss beim größten Weinfest der Region aber auch ohne den Hunsrücker Schwenkbraten niemand. Auf den freien Platz kommt ein Stand, in dem Apfelwein-Schinken angeboten wird.
Darben muss aber sowieso niemand. Alleine auf der etwa 250 Meter langen Weinstraße am Bernkasteler Gestade stehen vom 3. bis 7. September 14 Stände, an denen feste Nahrung angeboten wird. Dazu kommen mehr als 30 Weinstände.
Apropos Weinstände. An ihnen wird auch vermehrt Sekt ausgeschenkt. In Gläsern, die die jeweiligen Standbetreiber mitbrachten. Beim Wein ist das anders. Seit einigen Jahren gibt es ein von der Stadt gestelltes Einheitsglas. Davon verteilt die Stadt etwa 25 000 und nimmt sie nach dem Fest wieder zurück. Die Differenz wird mit zwei Euro pro Glas berechnet. Die Standbetreiber nehmen diesen Betrag als Pfand von den Gästen. "Viele Besucher nehmen die Gläser als Souvenir mit. Nur etwa die Hälfte kommt zurück", berichtet Jakobs. "Wir müssen jedes Jahr neue Gläser bestellen."
Doch zurück zum Sekt. "Der ist im Kommen", berichtet Jakobs. Und deshalb wurden nun auch einheitliche Sektgläser bestellt - in einer Stückzahl von 2000.
Eine weitere Neuheit: Es gibt in diesem Jahr auch ein Weinfest T-Shirt. Präsentiert werden kann es noch nicht. Denn die Lieferung ist noch nicht eingetroffen. "Wir erwarten sie am Montag", sagt Barbara Jakobs.
Verkauft werden soll das Shirt an den Weinfesttagen. Wie bei Flyern, Plakaten, Parkausweisen, Durchfahrtsscheinen und Einladungskarten wird auf ihm ein neues Logo (blauer Grund mit Weinbeere und entsprechender Aufschrift "Weinfest der Mittelmosel" zu sehen sein.
Etwas Neues gibt es auch auf dem Rummelplatz am Kueser Moselufer: Wild Kidz, eine Art Laufgeschäft für Kleinkinder ab etwa zwei bis drei Jahren. "Dort können sie unter anderem rutschen und klettern", sagt Josef Zimmer. "Das wird sehr gut angenommen. Auch beim benachbarten Kunsthandwerkermarkt werde an den Nachwuchs gedacht. Eine mittelalterlich gekleidete Frau erzähle Märchen, arbeite am Spinnrad und schöpfe mit Kindern Papier.
Es gibt auch noch eine personelle Neuheit: Anne Bohn-Kiebel, ebenfalls Mitarbeiterin im Ferienland Bernkastel-Kues, unterstützt Barbara Jakobs bei der Weinfestorganisation. Die Winzertochter aus dem Stadtteil Andel kennt sich in dem Metier aus. Von September 2010 bis September 2011 war sie Stadtweinkönigin (Mosella) von Bernkastel-Kues. Ob da jetzt schon eine Nachfolgerin für Barbara Jakobs (55) heranwächst, bleibt offen. "Sie macht das aber gut", lobt Jakobs.
Das Weinfest der Mittelmosel beginnt am Donnerstag, 3. September. Auf der Weinstraße endet das Treiben in der Nacht zum 7. September. Rummelplatz und Kunsthandwerkermarkt haben am 7. September aber noch geöffnet.

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