Weinschiff auf Erfolgskurs

Während der Touristik- und Weinwerbeausschuss der Gemeinde Neumagen-Dhron Positives zu vermelden hat, bereiten der Haushalt und die Perspektiven für die kommenden Jahre Sorgen.

Neumagen-Dhron. Angesichts der vielen Investitionen, die in Neumagen-Dhron anstehen, kommt der Bericht des Touristik- und Weinwerbeausschusses besonders gut an. "Wir haben mit dem Weinschiff schwarze Zahlen gefahren", informierte Ortsbürgermeister Willi Herres in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates. Sobald das endgültige Ergebnis feststehe, werde es bekanntgegeben. Laut Herres sind in der abgelaufenen Saison rund 10 000 Menschen mit dem Nachbau des Römischen Weinschiffes gefahren. Weitere 1400 hätten dem Info-Zentrum am Hafen einen Besuch abgestattet.

Momentan liege das Schiff in Detzem, wo es unter Federführung der Handwerkskammer Trier, die es auch gebaut hatte, überholt werde. Der Gemeindechef schätzt, dass es die Gemeinde etwa 9000 Euro kosten wird, das Schiff wieder fit zu machen für die nächste Saison. "Aber diese Kosten sind wie gesagt gedeckt", hebt er hervor.

Alles andere als erfreulich ist für die Gemeinde hingegen der Nachtragshaushalt für 2009.

Denn aus dem ursprünglich kalkulierten Plus von knapp 20 000 Euro ist ein Minus von 136 430 Euro geworden. Auslöser sind laut Kämmerer Edmund Gansen geringere Gewerbesteuereinnahmen und die fehlende Nachfrage nach Baugrundstücken. Da Neumagen-Dhron im Baugebiet "Bungert" seit Jahren wieder eigene Grundstücke anbietet, war erwartet worden, dass ein oder zwei Parzellen verkauft werden könnten.

Dramatische Entwicklung der kommunalen Finanzen



Für Herres sind die im Nachtragshaushalt enthaltenen Verschlechterungen deutliche Anzeichen für eine "dramatische" Entwicklung der kommunalen Finanzen. Neben der Reduzierung der Schlüsselzuweisungen seien auch die Umlagen ein Problem, die zumindest seitens des Kreises für 2010 wohl erhöht würden. Gleichzeitig würden die Gemeinden mit Vorgaben wie beispielsweise der verbindlichen Ganztags-Kindergartenbetreuung in die Pflicht genommen.

Seiner Einschätzung nach ist es daher höchste Zeit, gegenzusteuern: "Wir wissen nicht mehr, wo wir das Geld herholen sollen", fordert er die Änderung des Gemeinde-Finanzierungsgesetzes.

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