Weißer Glühwein ist der Renner

Bernkastel-Kues · Der weiße Glühwein ist auf dem 35. Weihnachtsmarkt in Bernkastel-Kues so viel getrunken wie nie zuvor: Bereits am Mittag des letzten offenen Tags war er ausverkauft. Nicht nur deshalb gab es strahlende Gesichter bei den Verantwortlichen und Händlern. Sie sind zufrieden.

Bernkastel-Kues. "Die vier Wochen Weihnachtsmarkt sind gut gelaufen", so Wolfgang Pastor, der als Ex-Vorsitzender des Werbekreises für den Jubiläumsmarkt verantwortlich zeichnete. Nach seinen Angaben sind geschätzte 70 000 Besucher in die Moselstadt gekommen. Sein Nachfolger, Frank Hoffmann: "Die ersten zwei Wochen schienen ein Superergebnis zu versprechen, dann machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Letztlich haben wir das gute Vorjahresniveau gehalten." Konkrete Zahlen aber wolle man nicht sagen.
Über alle 24 Dezembertage habe es am Adventskalender stets eine Menschenansammlung gegeben. "Es war faszinierend, wie die Leute mit einem Mal mucksmäuschenstill wurden, immer wenn das Erkerfenster geöffnet wurde", berichtet Hoffmann. Viele hätten ihn positiv auf die neuen Märchenbilder, die die 17-jährige Franziska Stumm gestaltet habe, angesprochen. Auch der Klassiker Fackelschwimmen sei ein Magnet. Das Feuerwerk am verregneten Sonnabend sei trotz des Wetters gut besucht gewesen.
Dem stimmt auch Tourismus-chef Jörg Lautwein zu: "Obwohl das Wetter zum Teil gruselig war, sind doch alle zufrieden. Dass in der Woche weniger los ist als am Wochenende, liegt in der Natur der Dinge. Dennoch waren die Abende immer ganz gut besucht."
Bei der Besucherstruktur sei aufgefallen, so Hoffmann, dass mehr Amerikaner vor Ort waren. Die Skandinavier würde man vermissen, was an den Flugplanänderungen am Flughafen Hahn läge, die "nicht mehr Mosel-kompatibel sind", kritisierte er.
"German Bratwurst" war beim Imbiss Mendel, der seit Anbeginn auf dem Weihnachtsmarkt vertreten ist, der Renner. "Die deutsche Bratwurst ist vor allem bei den ausländischen Besuchern begehrt. Schaschlik wurde viel von Stammbesuchern nachgefragt", so René Mendel. Hier ist man sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
Zahlreiche handgearbeitete Schutzengel, Glasanhänger oder Kautschukbänder mit Schmuck gingen bei Nicole Helbig von Creadiva aus Trier über die Budentheke. "Wir sind sehr zufrieden. Viele schätzen die Möglichkeit, sich eigene Schmuckkreationen zusammenzustellen."
Viele Ideen für 2013


Kassensturz heißt es nun beim Werbeverein. Und kaum ist 2012 gelaufen, da gibt es viele Ideen für den 36. Weihnachtsmarkt. "Die Graacher Straße werden wir wieder mit zum Markt dazu nehmen. Da wir mehr Nachfragen als Buden haben, müssen wir sehen, ob unterm Strich Geld für Neuanschaffungen da ist", so Hoffmann. 40 Buden kann der Werbekreis zurzeit stellen, bis zu vier neue "wären wünschenswert". Stände mit Weihnachtskugeln, Tee und Accessoires seien in der Planung wie ein französischer Gourmet-Stand, so Hoffmann.
Lautwein plädiert für die Ausweitung des Märchenschmuckes und regt an: "Jeden Tag für die Kleinen ein Weihnachtsmärchen vorlesen zu lassen oder ein tägliches Orgelkonzert zu veranstalten." Leuchtender wird es zunächst wohl nicht, denn: "Mit der LED-Beleuchtung, wie wir sie dieses Jahr in den Platanen hatten, damit waren wir so nicht zufrieden", ergänzt Pastor. Die gute alte Glühbirne habe halt bis dato keinen adäquaten Ersatz gefunden.
Dafür gibt es schon den Termin für 2013: Tore auf für den 36. Weihnachtsmarkt heißt es vom 23. November bis zum 22. Dezember. jo

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