Verkehr Ein Nein bleibt ein Nein

Salmtal · Gerade mal dreieinhalb Quadratmeter Land sorgen in Salmtal weiter für Streit. Die Gemeinde braucht die Fläche zum Bau eines Bordsteins, die Besitzer wollen aber nicht verkaufen.

 (Fehlender) Stein des Anstoßes: Hier treffen der bereits fertige Bürgersteig und die Fläche, die die Besitzer nicht verkaufen wollen, aufeinander.

(Fehlender) Stein des Anstoßes: Hier treffen der bereits fertige Bürgersteig und die Fläche, die die Besitzer nicht verkaufen wollen, aufeinander.

Foto: TV/Christina Bents

Die Fronten sind verhärtet: Es geht um dreieinhalb Quadratmeter Land, die die Gemeinde Salmtal nutzen will, um einen lückenlosen Bürgersteig vom Industriegebiet bis zum Kreisverkehr an der L 141 zu haben. Doch in einem Kurventeilstück hört der Bürgersteig auf, weil das fehlende Stück den Schwestern Christina Rauen und Josefa Rauen-Kaiser gehört. Die möchten es nicht verkaufen.

Christina Rauen erklärt: „Man hat das Gelände verplant, ohne das mit uns abzusprechen. Das ist nicht hinnehmbar.“ Das sieht die Gemeinde anders. Im Mai habe es ein Gespräch gegeben, bei dem Christina Rauen anwesend war, sagt der zweite Beigeordnete Hans-Peter Stoffel. „Von der Rauen-Seite wurden – das ist in einem Aktenvermerk festgehalten – als Bedingung für den Verkauf der Fläche vier Forderungen gestellt.“ Das seien unter anderem der Bau eines Zauns zwischen dem Gehweg und der Hecke sowie der Winterdienst auf dieser Seite des Gehwegs. Zudem berichtet Stoffel: „Die Eigentümer wollten, bei endgültiger Baugenehmigung für den Kreisel, die festgelegten Punkte schriftlich bestätigt haben. Das ist kurz nach Baubeginn durch den Ortsbürgermeister erfolgt.“

Und das sieht Christina Rauen anders: „Wir wollten, dass die zugesagten Bedingungen vom Gemeinderat beschlossen werden und wir das schriftlich bekommen, bevor die Arbeiten beginnen.“ Die Schwestern hätten damals betont: „Keine Zusage, ohne schriftliche Zusage!“ Rauen sagt weiter: „Jetzt, als die Arbeiten schon im Gange waren, wollte man uns drängen zu verkaufen. Der Ortsbürgermeister hat uns sogar mit Enteignung gedroht. Da ist einiges falsch gelaufen, und ich verkaufe nicht. Ein Nein bleibt ein Nein.“

Josefa Rauen-Kaiser sieht das ähnlich: „Mit mir hat kein Vertreter der Gemeinde gesprochen. Eingeladen wurde ich zu einem Ortstermin mit Vermessung des Grundstücks. Für mich ist es vorbei. Ich verkaufe nicht.“ Die dritte Rauen-Schwester, der das Grundstück nicht gehört, findet, der Gehweg an der Seite sei ohnehin unnötig. „Vor den Bauarbeiten an der L 141 gab es ein Stück weiter oben eine sichere Überquerungshilfe, die aber abgerissen wurde. Der alte Gehweg entlang der L 141 ist noch vorhanden.“ Dazu Hans-Peter Stoffel: „Auf die Verlegung der Fußgängerüberquerung hatte die Gemeinde keinerlei Einfluss. Der LBM lehnte es ab, die bestehende Fußgängerüberquerung beizubehalten, da sie an dieser Stelle eine zu große Gefahr für die Fußgänger bedeutet hätte.“ Er erklärt weiter: „Die neue Überquerung musste unmittelbar an den Kreisel verlegt werden, da hier die Geschwindigkeit der Fahrzeuge deutlich geringer ist.“ Die Gemeinde möchte keinen Streit, sagt Stoffel. Man hoffe auf eine Einigung, damit die Gefahrenstelle im Kurvenbereich entschärft werden kann.

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