Weiter basteln am Flickenteppich

HASBORN. In den nächsten zwei Wochen wird an der Autobahn A 1/A 48 bei Hasborn wieder repariert. Auf die Erneuerung der maroden Straße müssen die Autofahrer aber noch warten.

Wer auf der Autobahn von Wittlich nach Manderscheid fährt, kennt es: In regelmäßigen Abständen ruckelt das Auto - mal mehr, mal weniger. Das Ruckeln wird verursacht durch die Absätze, die sich beim Absacken des Untergrundes dort gebildet haben, wo die Betonplatten der Straße aneinander stoßen. Doch das sind nicht die einzigen Schäden an der Autobahn A 1/A 48. Winfried Valerius, Leiter der Autobahnmeisterei Wittlich: "Die Strecke ist ein Flickenteppich. Immer wieder brechen Betonplatten oder lockern sich." Die punktuell auftretenden Schäden werden nach und nach beseitigt, die Betonplatten ausgetauscht - so wie in den vergangenen Wochen, in denen immer wieder Abschnitte deshalb halbseitig gesperrt waren. Auch in den nächsten zwei Wochen wird gewerkelt und zwar an der Ausfahrt Manderscheid in Fahrtrichtung Koblenz. Auch hier wird es also zu einem Engpass kommen. Doch mit einer nachhaltigen Verbesserung der Situation hat das alles wenig zu tun. Jürgen Gest, Leiter des Autobahnamtes in Montabaur, erklärt: "Die Autobahn ist 30 Jahre alt und zum Teil noch älter. Teile der A 1 wurden noch zu Hitlerzeiten gebaut. Hitler hatte die Straße als Aufmarschroute Richtung Frankreich und Belgien eingeplant. Da kann man nichts mehr flicken, da muss man grundlegend erneuern." Gest hat dem Bund einen Fünf-Jahres-Plan bis 2008 für die Erneuerung vorgelegt und sieht gute Chancen, die Mittel dafür bewilligt zu bekommen. Abschnittweise soll die Autobahn bis Koblenz erneuert werden, die ältesten und marodesten Strecken kommen zuerst dran. Deshalb muss sich die hiesige Region noch etwas gedulden, denn, so Gest: "Die Autobahn wurde in der 60er Jahren abschnittweise von Koblenz aus gebaut." Ab dem Autobahndreieck Vulkaneifel bis nach Koblenz (A 48 ) soll die Trasse nun von Grund auf renoviert werden. 20 der 45 Kilometer sind schon fertig. Momentan wird zwischen Ulmen und Kaisersesch gebaut. Vom Kreis Bernkastel-Wittlich werden nur kurze Strecken in dem Fünf-Jahres-Plan enthalten sein. "Die gravierendsten Stellen, das sind einzelne Abschnitte von wenigen hundert Metern Länge bei Manderscheid, Wittlich und Hasborn sollen erneuert werden." Voraussichtliches Datum für diese Arbeiten: 2006. Und wie sieht es mit dem nächsten Fünf-Jahres-Plan aus? Hat der Kreis Bernkastel-Wittlich Chancen, dann bei der Erneuerung eingeplant zu werden? "Chancen gibt es immer", meint Jürgen Gest, "das hängt vom Haushalt ab." Ansonsten werde die Autobahn immer wieder überprüft und falls nötig, werde die Dringlichkeitsliste verändert.

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