Weltkriegsbombe in Wittlich: Heute Mittag wird entschärft
Wittlich · Ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg sorgt in Wittlich am Sonntag für den Ausnahmezustand in der Säubrennerstadt: Die am Donnerstag bei Bauarbeiten gefundene 250-Kilo-Bombe muss entschärft werden. Die wichtigsten Eckdaten der Entschärfung.
Evakuierungsbereich: Am Vormittag wird die Stadt im Umkreis von 500 Metern rund um die Fundstelle geräumt. Ab 10 Uhr soll der Bereich menschenleer sein - bis auf die Profis vom Kampfmittelräumdienst. Im betroffenen Gebiet zwischen Schlossplatz, Himmeroder Straße, Gerberstraße, Trierer Landstraße und Rommelsbach wurden bereits am Freitag Handzettel verteilt, um die Bevölkerung zu informieren. Wer kein Ausweichquartier hat, kann zur Feuerwache in der Gutenbergstraße kommen.
Verkehr: Der gesamte Verkehr durch die Innenstadt wird gesperrt. Polizei und Feuerwehr kümmern sich um die Umleitungen.
Altenzentrum St. Wendelinus: 140 Menschen im Wohnheim und Altenzentrum sind betroffen. Ein Teil wird zu Angehörigen gehen können, alle anderen sollen ins Atrium des Cusanus-Gymnasiums gebracht werden.
Gottesdienste: Das Hochamt in St. Markus, 11 Uhr, fällt aus. Nur der Gottesdienst um 8 Uhr findet statt. Die für 14.30 Uhr geplante Taufe zweier Kinder wird in die Pfarrkirche St. Maria Magdalena, Lüxem verlegt. In der evangelischen Christuskirche fällt ebenfalls der Gottesdienst um 9.30 Uhr aus. Ein Bus fährt zum 10 Uhr-Gottesdienst nach Manderscheid.
Moschee (Schlossstraße): Im Freitagsgebet und beim Fastenbrechen werden die muslimischen Bürger informiert, dass die Moschee tagsüber geschlossen ist.
Hotels: Die bislang 19 Gäste im Hotel Well werden informiert, dass sie um 10 Uhr das Haus verlassen müssen. Normalerweise wird bis 11 Uhr ausgecheckt. Für den Wittlicher Hof mit 30 Gästen gilt dasselbe.
Restaurants: Im Restaurant Daus wurden bereits 80 Reservierungen telefonisch abgesagt. Das Gasthaus Schneck schließt komplett während der Aktion. Dasselbe gilt für die Innenstadtkneipen: Der Frühschoppen fällt aus. Unmittelbar nach der Entwarnung können die Betriebe jedoch wieder öffnen.
Einsatzzentrale: Sie ist bei der Feuerwache Stadtmitte in der Gutenbergstraße. Dort können sich während der Evakuierungsphase auch die Menschen aufhalten, die sonst keine Alternative haben (Telefon 6571/97400).
Einsatzkräfte: Wohl mehr als 100 Helfer werden dafür sorgen, dass Räumung und Absicherung reibungslos verlaufen. Im Einsatz sind unter anderem der Malteser Hilfsdienst und das Rote Kreuz. Schon am Donnerstagabend kümmerte sich das Technische Hilfswerk um die Absicherung des Blindgängers.
