Weltkulturerbe Afrika könnte der Mosel helfen

Cochem/Bernkastel-Kues · Weltkulturerbeverein will mit kleinen und ungewöhnlichen Schritten sein Ziel erreichen.

Wein, Kultur, Landschaft und Geschichte: Die Mosel hat viel zu bieten, was das Welterbekomitee beeindrucken kann. Das Foto zeigt die Ürziger Sonnenuhr inmitten der Steillage.   

Wein, Kultur, Landschaft und Geschichte: Die Mosel hat viel zu bieten, was das Welterbekomitee beeindrucken kann. Das Foto zeigt die Ürziger Sonnenuhr inmitten der Steillage.  

Foto: TV/Winfried Simon

Der Weg zum „Unesco-Weltkulturerbe Moseltal“ ist steinig und sehr lang. Noch 15 bis 20 Jahre an Vorarbeit werden notwendig sein bis überhaupt ein Antrag gestellt werden kann. Der im Jahr 2014 gegründete Verein Weltkulturerbe Moseltal mit Sitz in Cochem will dieses Ziel erreichen - mit kleinen Schritten und  ungewöhnlichen Mitstreitern.

Einer dieser Schritte: Im kommenden Jahr wollen die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und Mayen-Koblenz eine Denkmal-Topografie anstoßen. Innerhalb von drei bis vier Jahren sollen alle Denkmäler erfasst werden.

Der Vorsitzende des Vereins Weltkulturerbe Moseltal und Cochem-Zeller Landrat Manfred Schnur: „So etwas gibt es noch nicht. Es ist eine aufwändige Untersuchung, die wissenschaftlich begleitet wird.“ Die Kosten werden auf rund eine Million Euro geschätzt. Möglicherweise könne daraus ein Leaderprojekt entwickelt werden, das von der EU gefördert wird.

Eine eher ungewöhnliche Idee: Schnur denkt über Partnerschaftsprojekte beispielsweise in Afrika nach. Der Hintergrund: Während Deutschland und andere europäische Länder mit Weltkulturstätten reichlich gesegnet sind, liegt Afrika (noch) weit zurück. Ruanda, das Partnerschaftsland von Rheinland-Pfalz, könnte dabei möglicherweise infrage kommen.

Im Grenzgebiet zwischen Ruanda, Uganda und dem Kongo leben die letzten Berggorillas. Und dort befindet sich der Nationalpark Virunga. Seit 1994 steht er auf der Roten Liste der gefährdeten Unesco-Welterbe, weil geschützte Flächen weiter schwinden und durch Ackerflächen ersetzt werden.

Ein Partnerschaftsprojekt könnte, so Schnur, auch die Chance für die Mosel erhöhen, als Weltkulturerbe anerkannt zu werden.

Ein eher unspektakulärer Schritt des Vereins ist das neue Logo, das der Verein  jetzt vorgestellt hat. Studenten der  Hochschule Trier, Fachbereich Kommunikationsdesign, hatten dazu Entwürfe kreiiert. Eine Jury wählte schließlich den Vorschlag von Carina Schneider aus Mehring.

Die Bildmarke stellt eine dreigeteilte, starke Säule dar. Das oberste Quadrat steht für Kultur, das zweite für die Weinkulturlandschaft und das dritte für die Mosel. Diese wichtigen Eigenschaften wurden abstrahiert und anhand grafischer Symbole dargestellt. Signifikantes Merkmal für Kultur ist die Römische Villa. Auf dem mittleren Quadrat erkennt man die Vielfältigkeit der unterschiedlichen Weinlagen. Die Weinkulturlandschaft ist ein weiterer, wichtiger Aspekt des Moseltales. Das untere Symbol zeigt die Mosel. Das Wasser steht für Leben und ist somit ein drittes, wichtiges Element.

Bei den Farben hat man sich für Terrakotta entschieden. Mit dem natürlich-warmen, erdig bis rötlichen Farbton assoziiert man Historie und stellt somit eine Verbindung zur Kultur her. Die Zweite Farbe ist Grün, als signifikante Farbe für die Weinkulturlandschaft. Das dunkle Blau ist typisch für die Mosel und das Wasser und soll Vertrauen symbolisieren.

 Das neue Logo des Vereins Weltkulturerbe Moseltal.

Das neue Logo des Vereins Weltkulturerbe Moseltal.

Foto: Verein Weltkulturerbe Moseltal

Ferner ist seit Ende November eine neue Homepage freigeschaltet. Sie ist unter dem Link https://www.welterbe-moseltal.de/ zu erreichen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort