Weltweit im Geschäft

WITTLICH. (ege) "Elsen Internationale Spedition" - das traditionsreiche Unternehmen mit seinen orangefarbenen Transportfahrzeugen repräsentiert Wittlicher Wirtschafts- und Familiengeschichte. Es ist ein Stück Identität in der Kreisstadt an der Lieser.

Die Spedition wird in der vierten Generation als mittelständisches Familienunternehmen geführt. "Und sie soll auch in der fünften Generation im Familienbesitz bleiben", sagt Geschäftsführer Wolfgang Groß-Elsen mit einem Blick in die Zukunft. Seine Geschäftsführerkollegen Volker Groß, ebenfalls Familienangehöriger, und Franjo Biewer sind sich einig in der Strategie zum weiteren Ausbau der 1870 gegründeten Firma. Dominik Elsen baute damals einen "Gemischtwarenbetrieb" auf, der sich auch als Fuhrunternehmer per Pferdekraft und als Holzrücker betätigte. Sohn Hubert übernahm den Betrieb. Enkel Karl Elsen baute die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg erneut auf und konzentrierte sich auf das Speditionsgeschäft mit Lastkraftwagen.Von einer Generation zur nächsten

Karl Elsen fand seine Frau Hilde Groß ebenfalls an der Lieser, nämlich in Daun. Schwager Gerhard Groß trat in die Firma ein. Dessen Sohn Wolfgang Groß stieß 1988 zur Geschäftsführung und wurde von seinem Onkel Karl Elsen adoptiert. Zusammen mit seinem Bruder Volker Groß und Franjo Biewer wurden seit 2001 die Weichen sukzessive neu gestellt. Denn Umzüge können bei Elsens nicht mehr geordert werden. Diesen Geschäftszweig, einst Markenzeichen und Synonym, hat das Unternehmen schon lange aufgegeben. Die Spedition agiert mittlerweile im europa- und sogar weltumspannenden Logistikgeschäft. Und dies nicht nur im operativen Bereich mit 40 festen Linien sowie bedarfsgerechten Transporten. Elsen war im Jahre 2000 Mitbegründer der "System Alliance", einer Kooperation deutscher Speditionen, die über ihren Hauptumschlagplatz Niederaula in Nordhessen in der Lage ist, innerhalb von 24 bis 48 Stunden sämtliche Aufträge im Stückgutgeschäft zu erledigen. "Damit ist es uns möglich, als mittelständisch geprägtes Unternehmen über ein Netzwerk ganz Deutschland und weite Teile Europas zu bedienen", so Franjo Biewer. Hinzu komme Luftfracht in alle Welt. Gern genanntes Beispiel von Volker Groß: Als der luxemburgische Großherzog wechselte, sorgte Elsen dafür, dass Porträtbilder des neuen Staatsoberhauptes weltweit zu allen Luxemburger Vertretungen gelangten. Die internationalen Luft- und Seehäfen werden täglich angefahren. In der so genannten "Automotiv-Logistik" ist Elsen Partner verschiedenster Automobilzulieferer. Mit der "Elsen-Logistyka" in Danzig hat sich die Firma fit gemacht für die Öffnung osteuropäischer Märkte. Die Achse Luxemburg - Berlin - Danzig ist aufgebaut, "natürlich mit Wittlich als Zentralpunkt", so Wolfgang Groß-Elsen.Insgesamt rund 500 Beschäftigte

500 Mitarbeiter beschäftigt der Logistikexperte, davon 200 alleine in Wittlich. Niederlassungen in Polch, Wittlich und Neunkirchen sowie weitere Schwestergesellschaften in Grevenmacher, Ludwigsfelde und Mülheim-Kärlich (Logistikgesellschaft) sorgen für Konkurrenzfähigkeit. Verstärkt widmet sich Elsen mit seiner Tochter Con-Log Logistik und Consulting GmbH der überregional expandierenden Beratungsnachfrage in Sachen logistische Branchenlösungen. "Wir sind aus dem Standort Wittlich herausgegangen, um den Standort Wittlich zu stärken", so die Geschäftsführer. Wolfgang Groß-Elsen sieht seine Firma als bedeutendes Wirtschaftsunternehmen. "Eine Stadt sollte sich nicht nur an den großen Namen orientieren. In Summe sind die vielen kleinen und mittleren Unternehmen bedeutender als eine große Firma." Er weiß, wovon er spricht. Mit 65 Millionen Euro Umsatz jährlich bei 700 000 Aufträgen hat sich Elsen auf dem europäischen Markt zukunftsträchtig positioniert.

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