Wenig Zeit für Familie und Freizeit

Nach 15 Jahren ist es an der Zeit für etwas Neues: Bernd Spindler, seit 1996 Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg, möchte am 27. März zum Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich gewählt werden. Der TV hat den 56-jährigen SPD-Kandidaten zu Hause in Neustraßburg besucht.

 Noch lassen es die Temperaturen und die vielen Wahlkampftermine nicht zu, aber Bernd Spindler freut sich schon darauf, bald wieder mit seiner Ehefrau Alwine und der jüngsten Tochter Daria Zeit im Garten zu verbringen. TV-Foto: Nina Ebner

Noch lassen es die Temperaturen und die vielen Wahlkampftermine nicht zu, aber Bernd Spindler freut sich schon darauf, bald wieder mit seiner Ehefrau Alwine und der jüngsten Tochter Daria Zeit im Garten zu verbringen. TV-Foto: Nina Ebner

Neustraßburg. Nein, in Reih und Glied stehen sie wahrlich nicht, die zahlreichen Bücher im großen Holzregal im Wohnzimmer der Spindlers in Neustraßburg (Verbandsgemeinde Kyllburg): Einige stapeln sich in die Höhe, andere wiederum liegen quer auf weiteren Exemplaren.

Auch inhaltlich läuft's durcheinander: Neben Romanen von Charlotte Link und Sarah Lark steht der Diercke Weltatlas, die Brockhaus-Reihe findet sich neben einem Werk über Preußen und einer Biografie über Bismarck wieder. Und das ist auch gut so, sagt Hausherr Bernd Spindler, der 1996, als er zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kyllburg gewählt wurde, mit seiner Familie - seiner Frau Alwine und den drei inzwischen erwachsenen Töchtern - in die Doppelhaushälfte nach Neustraßburg zog: "Bücher muss man lieben, die muss man anfassen, die dürfen nicht einfach irgendwo steril aufgereiht werden."

Nicht von ungefähr gibt es im Hause Spindler zahlreiche Wälzer: "Ich lese sehr gerne und sehr viel", sagt der 56-Jährige, der am 27. März zum Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich gewählt werden möchte. Insbesondere Lektüren mit historischem oder politischem Hintergrund interessieren den SPD-Mann. Und die dürfen ruhig neben den Büchern seiner Töchter oder Frau stehen. Er möge "eine gewisse Unaufgeräumtheit", räumt Spindler beim Besuch des TV ein und ergänzt mit einem Blick auf die auf einem Stuhl gestapelten Fotoalben und Gesellschaftsspiele: "Sie hätten mal heute Morgen kommen sollen - ich habe extra noch für Sie aufgeräumt!"

Dabei ist der Kyllburger Bürgermeister, der sich seinen Resturlaub extra für die Wahlkampf-Wochen aufgehoben hat, ohnehin kaum zuhause: Ein Termin jagt den nächsten, Zeit fürs Familienleben und für Hobbys bleibt kaum. Da trifft es sich gut, dass sich die Arbeit im 1200 Quadratmeter großen Garten derzeit noch in Grenzen hält - denn Rasenmähen ist die Aufgabe des Hausherrn. Auch das Trekkingrad, mit dem Spindler in einem Spitzenjahr schon 1600 Kilometer zurückgelegt hat, steht derzeit noch in der Ecke. Sich den Stress von der Seele zu strampeln ist zeitlich ebenso wenig drin wie entspannendes Kochen oder ein Frühstück mit seiner Frau, die an einer Schule in Prüm arbeitet, und den Töchtern Lea (25) und Daria (19), die noch zu Hause wohnen.

Aber dass die Wahlkampfzeit stressig werden würde, sei ihm ja vorher klar gewesen, nimmt es der 56-Jährige gelassen: Nach 15 Jahren als Verwaltungschef in Kyllburg habe es ihn einfach gereizt, noch einmal etwas Neues zu wagen. Und dennoch schmiedet er schon jetzt Pläne für den Tag X, an dem er - wann auch immer das sein mag - mal wieder mehr Zeit haben wird: Denn dann wird er "seine Fleischmann", die seit 15 Jahren in Kisten verpackt ist, wieder aufbauen. Ein Hobby aus der Kindheit, das er bis jetzt bewahrt hat. "Ich bin mit einer Modelleisenbahn groß geworden", sagt Spindler, "das ist etwas Wunderschönes, da kann ich stundenlang draufschauen."

Der TV veranstaltet am Mittwoch, 16. März, 19 Uhr, in der Güterhalle in Bernkastel-Kues ein Forum. Dort stellen sich Gregor Eibes (CDU), Bernd Spindler (SPD), Frank Kanwischer (FWG), Thomas Schmitt-Schäfer (Grüne), Stephan Henkel (parteilos) und Reinhard Niedersberg (parteilos) den Fragen.

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