Weniger Chancen = Mehr Kandidaten

Es sind noch neun Wochen bis zum Tag der Entscheidung. Am Montag ist die Frist abgelaufen, innerhalb derer sich Kandidaten aufstellen lassen konnten, die um das Direktmandat in den Wahlkreisen kämpfen und auf diesem Wege in den Bundestag einziehen wollen.

Im Wahlkreis 200, zu dem viele Orte an der Mosel und im Hunsrück gehören, sind es acht, im Wahlkreis 202, zu dem die Kreise Bitburg-Prüm und Vulkaneifel sowie der Eifelteil des Kreises Bernkastel-Wittlich gehören, sind es sieben Direktkandidaten. Es ist kein Geheimnis und deshalb auch erlaubt zu sagen, ohne dass es eine Benachteiligung darstellt, dass nur die wenigsten dieser 15 eine Chance haben, in ihrem Wahlkreis die meisten Stimmen und damit auf diesem Wege ein Bundestagsmandat zu bekommen. Dennoch ist es wichtig, dass sich nicht nur Kandidaten von CDU und SPD in den Wahlkreisen aufstellen lassen, sondern eben auch von FDP, Linken, Grünen, AfD, ÖDP und an der Mosel auch den Freien Wählern. Unabhängig von der eigenen politischen Meinung gebührt ihnen Respekt für ihren Einsatz und ihren Idealismus. Denn ohne Engagement, Leidenschaft und Teilnahme am politischen Prozess gibt es keine Demokratie. Interessanterweise scheint das Engagement höher zu sein, wenn die Chancen auf einen tatsächlichen Wahlsieg extrem gering sind. Denn am 24. September werden nicht nur die Bundestagsabgeordneten, sondern beispielsweise im Eifelkreis auch die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Prüm und Arzfeld, der Stadt Bitburg sowie der Landrat neu gewählt. Auch wenn die Amtsinhaber meist favorisiert sind, wären doch die Chancen für einen Herausforderer auf einen Überraschungssieg deutlich höher als bei der von Parteien geprägten Bundestagswahl. Wer jetzt erwartet, dass dies motivierend wirken würde, täuscht sich: Nach derzeitigen Stand werden die Bürger nur in Bitburg eine echte Wahl haben. Schade eigentlich! Aber bei den kommunalen Wahlen haben potenzielle Kandidaten auch noch zwei Wochen Zeit, ihren Hut in den Ring zu werfen. Klartext

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